Unberechenbare Wirbelstürme, lodernde Waldbrände, Überschwemmungen und Heuschreckenplagen: Die Klimakrise ist längst mit voller Wucht in der Gegenwart angekommen. Sie konfrontiert die Gesellschaft mit entscheidenden sozialen Fragen unserer Zeit. Denn ausgerechnet diejenigen Menschen, die am wenigsten zur Entstehung des Klimawandels beigetragen haben, sind am stärksten von seinen Folgen betroffen. Gleichzeitig sind rund um die Welt dieselben Herrschaftssysteme und Ungerechtigkeiten dafür verantwortlich, dass eine derartige globale Krise überhaupt entstehen konnte. Ob in den Bergen Nordindiens, im städtischen England oder im brasilianischen Regenwald – stets sind Kolonialismus, Kapitalismus und Patriarchat untrennbar mit der Klimakrise verwoben. Aktivist*innen und Theoretiker*innen haben deshalb den Begriff ›Klimagerechtigkeit‹ geprägt, der darauf verweist, dass die Klimakrise nicht effektiv bekämpft werden kann, ohne auf die sozialen Ungerechtigkeiten einzugehen, die sie bedingen. Dieses Buch stellt einige ihrer spannendsten Gedanken, Geschichten und Argumente vor. Zugleich ist es ein Appell an die Klimabewegung, sich auf ihr radikales Erbe zu besinnen und unter dem Banner der Klimagerechtigkeit verschiedenste progressive Akteure in einem solidarischen Kampf zusammenzubringen.