Eva Schlotheuber behandelt einleitend das weltliche und geistliche Umfeld der Zisterzienserinnen des Braunschweiger Heilig-Kreuzklosters und die allgemeine Situation der norddeutschen Frauenklöster in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Schwerpunkt ihrer Untersuchung liegt jedoch auf dem Klostereintritt und der Bildung der Nonnen im Mittelalter. Sie untersucht die enge Vernetzung der Nonnenkonvente mit ihrem sozialen Umfeld, die Übergangsriten und die Erziehung und Ausbildung der oft sehr jungen Mädchen. Ebenfalls untersucht wird das Selbstverständnis der Nonnen als besondere, privilegierte Mittlerinnen zu Gott und die zentrale Rolle der Jungfräulichkeit als Weg zur Gotteserkenntnis. Die Autorin widmet sich aber vor allem der Ausbildung im Kloster und wertet die im Benediktinerinnenkloster Ebstorf überlieferten Schülerinnennotizen aus, die einen überraschend tiefen Einblick in Inhalte, Erziehungsziele und Vermittlungsmethoden der Klosterschule und das Ideal weiblichen geistlichen Lebens am Ende des 15. Jahrhunderts liefern. Mit dem 'Konventstagebuch', das eine anonyme Zisterzienserin über 23 Jahre führte, wird erstmals diese ungewöhnliche Quelle zugänglich gemacht, die eine der im Spätmittelalter sehr seltenen Beschreibungen einer Frau über ihr Leben und den Alltag der Nonnen darstellt. Geboren 1959; Studium der Geschichte und Anthropologie in Göttingen; 1994 Promotion; 2003 Habilitation; seit 2010 Professorin für Mittelalterliche Geschichte an der HHU Düsseldorf.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.