Masterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,5, Hochschule für Wirtschaft Zürich, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit über „Coopetition als KMU-Unternehmensstrategie“ unterstreicht die Faszination von Coopetition als komplexes und dynamisches Zusammenspiel von Konkurrenz und Kooperation. Der Versuch, das Phänomen der „Hassliebe“ zwischen direkten Konkurrenten mit hoher Ähnlichkeit in der Marktleistung für eine nutzenoptimierte Zusammenarbeit zur Sicherung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit zu erklären, führte zu einem ganzheitlichen Denkansatz. Ein Ansatz, der einen strategischen Entscheidungsrahmen bietet, um die Folgen eigener und fremder Entscheidungen systematisch abschätzen zu können. Die dynamische Betrachtungsweise dieses Ansatzes zeigt schliesslich, wie stark unser Entscheidungsverhalten von Vertrauen beeinflusst wird. Dieses Phänomen bildet die zentrale Fragestellung: „Warum ist das Vertrauen bei KMU Kooperation mit hoher Ähnlichkeit der kritische Erfolgsfaktor?“ Die Konkurrenz auf globalen Märkten ist unerbittlich und ein weltumfassendes Spiel, das gerade Allianzen - wie z.B. Kooperationen - hervorbringt. Alte ideologische Polarisierungen über den Nutzen von Konkurrenz verlieren zunehmend an Plausibilität, gerade eben weil wir laufend lernen mit oligopolen Märkten als integrierte Gesellschaftseinheiten, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, zu leben und zu beeinflussen. Den Wettbewerb versteht man am besten, wenn man ihn vor allem auch als einen Wettbewerb der Kooperationschancen deutet. Die Kooperation gründet auf der Chance des Wiedersehens, in dem die abdiskontierte Zukunft die Gegenwart strukturiert. In dieser stringent angelegten Arbeit wird aus dem theoretischen Bezugsrahmen der Merkmale von KMU-Kooperationen und der Ansätze der Transaktionskostentheorie, Kontingenztheorie, Spieltheorie und der Funktion von Vertrauen ein Hypothesenmodell für die empirische Untersuchung zur Beantwortung der zentralen Fragestellung formuliert. Als Datenquelle diente eine europäische Umfrage über KMU-Kooperationen, bestehend aus 19 europäischen Ländern inklusive der Schweiz, mit 7'745 Interviews aus dem Jahr 2003 und zehn erfolgreichen Fallstudien von KMU-Kooperationen vom Deutschen Fraunhofer Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung in Karlsruhe ebenfalls aus dem Jahr 2003.