Ruediger Bertram schildert in seinem Roman Knastkinder eindrucksvoll wie der 12 jaehrige Jonathan durch diverse Umstaende unschuldig im Kindergefaengnis in Manila landet. Die menschenunwuerdigen Bedingungen unter denen die "Knastkinder" leben muessen, sind katastrophal und wuerden hier in
Deutschland meines Erachtens den staerksten Mann aus den Schuhen heben. Auch wenn das Buch eine erfundene…mehrRuediger Bertram schildert in seinem Roman Knastkinder eindrucksvoll wie der 12 jaehrige Jonathan durch diverse Umstaende unschuldig im Kindergefaengnis in Manila landet. Die menschenunwuerdigen Bedingungen unter denen die "Knastkinder" leben muessen, sind katastrophal und wuerden hier in Deutschland meines Erachtens den staerksten Mann aus den Schuhen heben. Auch wenn das Buch eine erfundene Geschichte erzaehlt, so betont der Autor im Nachsatz, dass es sich genauso haette abspielen koennen.
Eigentlich befindet sich Jonathan mit seinem Vater, der aus Manila kommt, und seiner Mutter im Urlaub. Unserer Hauptfigur wird es schnell langweilig die ganze Verwandschaft zu besuchen und er beschliesst seine zweite Heimat einmal alleine zu erkunden. Aufgrund der Tatsache das Jonathan in der Grossstadt Berlin aufgewachsen ist und die Landessprache Manilas (Tagalog) spricht fuehlt er sich sicher, schliesslich kann Manila ja nicht schlimmer sein als die schlimmsten Ecken in Berlin. Wie sehr sich unser Protagonist taeuscht laesst sich schon am Anfang der Geschichte erahnen. Jonathan verlaeuft sich und landet in einer der aermsten Ecken der Stadt, wird dort von einer Strassenkindergang ausgeraubt und zusammengeschlagen.
Als ihn drei andere Strassenkinder finden und ihm helfen wollen kommt die Polizei dazu, die einfach kurzen Prozess macht und alle vier in das Kindergefaengnis abtransportieren laesst.
Alle Erklaerungsversuche von Jonathan, werden im Keim erstickt und keiner glaubt ihm. Im Gegenteil, die Wachen werden sogar noch wuetend als er sich erklaeren will, denn eigentlich wollen sie mit den Kindern nicht wirklich etwas zu tun haben.
Jonathan muss nun lernen sich unter den Strassenkindern zu behaupten, dies gelingt ihn jedoch nur durch die Hilfe von den drei Kindern die ihn gefunden hatten.
Das Buch bearbeitet ein schweres Thema kindgerecht erzaehlt. Ich finde sowohl Kinder als auch Erwachsene sollten das Buch gelesen haben um sich einmal bewusst zu machen wie gut es uns eigentlich geht. Durch den einfachen Schreibstil ist die Geschichte, trotz des Themas, leicht zu lesen und stimmt nachdenklich. Die geschilderten Umstaende haben mich persoenlich sehr schockiert und die Herzlosigkeit mit der die dortigen Wachen das Elend der Kinder auch noch zu ihren eigenen Vorteil genutzt haben macht mich, selbst nachdem ich das Buch schon einige Tage ausgelesen habe, immernoch wuetend.
Allerdings ist die Geschichte meines Erachtens zu kurz gehalten, ich haette gern gewusst wie es weiter geht, am Ende machte sich ein bisschen der Eindruck breit das der Autor einfach nur noch fertig werden wollte. Schade, denn das Thema haette eine laengere Geschichte verdient gehabt. Wobei natuerlich in den 160 Seiten das Wichtigeste erzaehlt wurde.