Zum Inhalt:
Ash McKenna ist ein lizenzloser Privatdetektiv in New York und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Sein Leben besteht aus Partys, Alkohol und Drogen. Nachdem er sich wieder einmal die Nacht um die Ohren geschlagen hat, entdeckt er am nächsten Tag einen Hilfeanruf von seiner
Freundin Chell auf seiner Mailbox. Es ist das letzte Lebenszeichen von ihr, denn in dieser Nacht wurde…mehrZum Inhalt:
Ash McKenna ist ein lizenzloser Privatdetektiv in New York und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Sein Leben besteht aus Partys, Alkohol und Drogen. Nachdem er sich wieder einmal die Nacht um die Ohren geschlagen hat, entdeckt er am nächsten Tag einen Hilfeanruf von seiner Freundin Chell auf seiner Mailbox. Es ist das letzte Lebenszeichen von ihr, denn in dieser Nacht wurde sie ermordet. Ihr Tod trifft Ash sehr hart und er macht sich auf die Suche nach dem Mörder, um ihn zu erledigen. Bei seinem ganz persönlichen Rachefeldzug findet er sich plötzlich mitten in New Yorker Revierkämpfen zwischen verschiedenen Gangs wieder und muss sich auch noch mit kriminellen Hipstern abgeben. Doch Ashs Welt gerät erst so richtig ins Wanken, als ein Zeuge berichtet, er hätte Chell in der Todesnacht zuletzt mit Ash zusammen gesehen...
Meine Leseerfahrung:
Rob Hart kennt man hierzulande spätestens mit seinem Bestseller "Der Store", an den ich mich noch nicht herangewagt hatte. Dieses Mal war ich geneigt, meinem Leseverlangen nachzugehen, denn "Knock-Out in New York" ist ein Auftakt zu einer Kriminalreihe rund um den ungewöhnlichen Protagonisten Ash McKenna, der als nicht ganz sauberer Privatermittler in der großen 'Stadt, die niemals schläft', zu leben oder gar zu überleben versucht.
Ungewöhnlich für mich war auch der in Präsens verfasste Erzählstil des Autors. Die Story lesen wir gänzlich aus Sicht des Protagonisten Ash, der mich ein wenig an die 'hardboiled' Detektivfiguren der früheren amerikanischen Literatur erinnert, doch aber gänzlich in die heutige Zeit integriert ist. Er ist keine sympathische Figur; vielmehr hat er viel zu viele seelische Lasten zu tragen, die ihn nicht unbedingt vorteilhaft geprägt haben. Er ist völlig orientierungslos in einem Milieu voller Gewalt, Alkohol und Drogen. Selbst das Todesopfer, dass er so sehr geliebt hat, hat keine feste Beziehung mit ihm eingehen wollen. Im Grunde kann man Ash nur bemitleiden, wobei seine im Verlauf der Geschichte immer schwermütiger werdende Gefühlslage bald nur noch nervenaufreibend und anstrengend wird.
Die einzigen Lichtblicke sind die (wiederum in der Vergangenheitsform erzählten) Erinnerungen, die Ash mit Chell verbindet. Leider verstärken diese Momente die bereits bestehenden seelischen Wunden, so dass die Hauptfigur sich immer tiefer in den melancholischen Abgrund begibt. Dies führt dazu, dass der Krimi sich wie ein Kaugummi endlos zu ziehen beginnt und erst gänzlich am Ende wieder Fahrt aufnimmt: Zu spät, um noch völlig aufmerksam am Ball zu bleiben. Schließlich erschien mir dann die Auflösung nach soviel komplizierten Verstrickungen zwischen den NewYorker Revierbanden einfach zu simpel und dahingeklatscht, so dass man sich fragt, wozu dann das ganze Tohuwabohu, wenn daraus nicht eine einzige sinnvolle Sache für die Aufklärung des Mordfalls herausspringt. Es wirkt ohnehin so, als ob Ash in der Ermittlung einfach spontan von einer heiklen Situation in die Nächste hineinstolpert. Den roten Faden in seinen Überlegungen für den nächsten Schritt habe ich kaum bemerkt.
Letztendlich könnte nur ein bekennender Fan der Weltmetropole hier allenfalls in seinen Erwartungen zufrieden gestellt werden, denn der Krimi ist eine einzige Ode an die Stadt New York und liest sich teilweise wie ein Insider-Stadtführer. Ob ich an dieser Reihe dranbleiben werde, wage ich zu bezweifeln. Es sei denn, Ash McKenna hat im nächsten Band wieder festen Boden unter den Füßen und bietet mehr solide und spannende Ermittlungsarbeit, was ich hier leider gänzlich vermisst habe.
Fazit:
Der Auftakt zur Ash-McKenna-Reihe ist melancholisch, trübselig und schwermütig und bietet durch die langatmigen Passagen hindurch kaum Platz für Spannung oder im Ansatz interessante Detektivarbeit. Noch Lesenswert, wenn man nicht unbedingt auf eine anspruchsvolle Kriminalliteratur aus ist.