Jack London: König Alkohol Memoiren eines Trinkers Neu editierte 2021er Ausgabe, mit erklärenden Fußnoten Jack London, der weltberühmte Autor von Abenteuerklassikern wie Der Seewolf, Ruf der Wildnis und Wolfsblut, war Alkoholiker und starb im Alter von 40 Jahren an den Folgen seiner Sucht. Das über alle Maßen Eindrucksvolle, Bedrückende und manchmal Niederschmetternde an diesem autobiographischen Bericht ist die Klarheit und Scharfsichtigkeit, mit der London die Mechanismen des Selbstbetrugs, die Rechtfertigungs-Strategien der Todesspirale, die Suchtabhängigen zu eigen sind, beschreibt: in totalem Wissen darüber, dass der Alkohol dabei ist, ihn zugrunde zu richten und doch unfähig, ihm zu entkommen. Das Buch ist zeitlos, wie ein Buch nur sein kann. Ein Alkoholiker der heutigen Zeit schreibt: "Es ist ein großartiges Buch, das ich jedem empfehlen möchte. Nicht nur Jack London Fans, sondern allen, die in den Fängen der Sucht sind. Mich hat es sowohl traurig als auch dankbar gemacht. Es ist eine emotionale, aufrüttelnde Warnung vor dem Alkohol, heute aktueller denn je, und sollte seinen festen Platz direkt neben der blauen AA-Bibel haben." ©Redaktion eClassica, 2021
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.07.2014John Barleycorns
Wirkungen
Ein Bekenntnisbuch ist das, auch eines der Verführung, ein „Coming- out“, bei aller Lust an selbstanklagender Wahrheit auch ein Buch der Rechtfertigungen, der Suche nach Gründen dafür, weshalb Jack London dem Alkohol verfiel, darüberhinaus noch ein hinreißender, oft ironischer Abenteuerroman. Es ist kein Plädoyer für die Prohibitionsbewegung, die es dennoch so verstehen wollte. Jack London wurde nur vierzig Jahre alt und starb 1916 an den Folgen der Trunksucht. Ein exzessives Leben: Hafenarbeiter, Kohlenschipper, Austernpirat in der San Francisco Bay, dann Mitglied der California Fish Patrol, Seemann und Goldsucher. Ebenso Intellektueller, Sozialist, der sich in Oakland zur Bürgermeisterwahl stellt, und Schriftsteller von Weltruf. London erzählt in diesem an klaren wie gefährlichen Gedanken so reichen Buch von den vielen Rollen, die John Barleycorn, so der Spitzname des schottischen Dichters Robert Burns für Whiskey, in diesem brausenden, insgeheim depressiven Leben spielt: „Jeder Gedanke lauerte fertig angezogen an der Tür seiner Zelle wie ein Gefangener um Mitternacht, der auf den Ausbruch wartet.“
HARALD EGGEBRECHT
Jack London: König Alkohol. Neu aus dem Englischen von Lutz-W. Wolff. dtv, München 2014. 288 Seiten, 9,90 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Wirkungen
Ein Bekenntnisbuch ist das, auch eines der Verführung, ein „Coming- out“, bei aller Lust an selbstanklagender Wahrheit auch ein Buch der Rechtfertigungen, der Suche nach Gründen dafür, weshalb Jack London dem Alkohol verfiel, darüberhinaus noch ein hinreißender, oft ironischer Abenteuerroman. Es ist kein Plädoyer für die Prohibitionsbewegung, die es dennoch so verstehen wollte. Jack London wurde nur vierzig Jahre alt und starb 1916 an den Folgen der Trunksucht. Ein exzessives Leben: Hafenarbeiter, Kohlenschipper, Austernpirat in der San Francisco Bay, dann Mitglied der California Fish Patrol, Seemann und Goldsucher. Ebenso Intellektueller, Sozialist, der sich in Oakland zur Bürgermeisterwahl stellt, und Schriftsteller von Weltruf. London erzählt in diesem an klaren wie gefährlichen Gedanken so reichen Buch von den vielen Rollen, die John Barleycorn, so der Spitzname des schottischen Dichters Robert Burns für Whiskey, in diesem brausenden, insgeheim depressiven Leben spielt: „Jeder Gedanke lauerte fertig angezogen an der Tür seiner Zelle wie ein Gefangener um Mitternacht, der auf den Ausbruch wartet.“
HARALD EGGEBRECHT
Jack London: König Alkohol. Neu aus dem Englischen von Lutz-W. Wolff. dtv, München 2014. 288 Seiten, 9,90 Euro.
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Es ist ein Meisterwerk, ein sehr gutes Buch, das Fragen stellt: nach unserer Existenz, nach der Ewigkeit, nach dem Sinn des Lebens. Robert Dölle, Schauspieler WDR 5 20171202