Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: König Rother, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Forschungsarbeit über die Herrschaftsaspekte und deren zeitgeschichtliche Implikationen im „König Rother“ entstand während des Wintersemesters 2001/2002 im Rahmen eines germanistischen Hauptseminars zu diesem Text an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Zunächst wird der Primärtext unter Einbeziehung der Forschungsliteratur auf Herrschaftsaspekte analysiert. Im Mittelpunkt der Charakterisierung der Titelfigur stehen Herrschertugenden wie „milte“, „triuwe“ und „list“, aber auch die Rolle der „êre“, deren stetige Vermehrung als zentrales Ziel bei der Verfolgung machtpolitischer Interessen herausgearbeitet wird. Zur Veranschaulichung des Funktionierens des weströmischen Herrschaftssystems wird daraufhin die Rolle von Rothers Vasallen wie Berchter und der Riesen erörtert. Hinsichtlich seiner Herrscherqualitäten wird das Bild der Titelfigur erst durch die Präsentation seines oströmischen Antagonisten Konstantin vollständig. Letzterem gebühren wie dem Heidenkönig Ymelot separate Überlegungen schon aufgrund ihres nicht unerheblichen eigenen Machtbereichs. Ein weiterer Gesichtskreis wird mit der Darstellung der zeitgeschichtlichen Implikationen des Primärtexts eröffnet. Im Zentrum dieses zweiten Teils stehen Überlegungen zur genauen Datierung der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Dichtung wie die Ermittlung ihrer Auftraggeber. Eine umfangreiche Bibliographie rundet die aufschlussreiche Untersuchung ab.