Ende 14. - Anfang 15. Jahrhundert: In Mitteleuropa bekriegen sich Fürsten und Könige im Streben nach Macht und Einfluss. Die Kirche ist tief gespalten. Zwei Päpste, der eine in Avignon, der andere in Rom, später gar drei Päpste, erheben den Anspruch auf den Apostolischen Stuhl und tragen dadurch in erheblichem Maße zur Zerrissenheit Europas bei. Sigismund, König von Ungarn und später Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, sieht in Jan Hus aus Böhmen den zukünftigen Kirchenreformer, unterstützt und fördert ihn. Doch als Hussens Kampf gegen Ämterkauf und Sittenlosigkeit im Klerus radikaler wird, befürchtet Sigismund, dass Hus sich schließlich auch gegen die Sittenlosigkeit und Korruptheit der weltlichen Fürsten wende und deren Ämter infrage stelle, und stellt sich nun gegen ihn. Jan Hus wird 1415 während eines von Sigismund einberufenen Konzils verurteilt und verbrannt, obwohl ihm der König freies Geleit nach Konstanz und zurück versprochen hatte. Der Tragikroman spielt u.a. an Orten wie Nürnberg, Prag, Budapest (Ofen), Paris, Berlin, Neapel, Venedig und schließlich Konstanz; berichtet über den korrupten Kauf von geistlichen Ämtern, wodurch selbst ein ehemaliger Pirat (Baldassare Cossa von Neapel) über das Kardinalsamt zu einem der drei Päpste als Johannes XXIII. aufsteigen konnte. Diesem gelang, nachdem er vom Konzil in Konstanz abgesetzt wurde, unter Mithilfe des Erzbischofs von Mainz, Johann von Nassau, die Flucht aus der Konzilsstadt. Auch der Einfluss des englischen Theologen John Wiclif spielt eine große Rolle, welcher Jan Hus in Prag in dessen Kritik an der Kirche bestärkte. Es wird sogar über Vlad Dracul berichtet, bekannt als Graf Dracula, der mit Sigismund zweimal in den Krieg gegen die Türken unter Sultan Bajazed gezogen ist. Titelhelden sind weiterhin Kaiser Karl IV. von Luxemburg, Vater Sigismunds und König Wenzels IV. von Prag, und Johannes Nepomuk, der auf Befehl König Wenzels über die Prager Karlsbrücke in die Moldau gestoßen wurde und ertrank. Auch das damals mächtige und in Europa einflussreiche Adelsgeschlecht der Anjous aus der Provence, dem Sigismunds Schwiegervater, Ludwig I. von Ungarn, entstammte, spielt eine große Rolle. Im Wesentlichen beruht der Inhalt auf wahren Begebenheiten. Einige Personen entspringen der Feder des Autors und von manchen Personen sind Handlungern frei erfunden, welche jedoch deren überlieferten Neigungen entsprachen. Aus der Kindheit von Jan Hus sind lediglich Name und Beruf des Vaters belegt.
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