Das Goethe-Bild, das Kommerell in seinem Essay entwirft, ist ein pädagogisches Leitbild. "Hat je ein einzelner Mensch sich, das zarteste und höchste Menschliche mit allem Sichtbaren zusammen und nicht durch Denken sondern anschauend unmittelbar in so gestaltenreicher und durchgebildeter Einheit erfahren? Hat je ein einzelner Mensch inniger an die Schönheit und Ganzheit der Welt geglaubt als dieser?", fragt Kommerell und findet die Antwort in der Gestalt Goethes, durch welche die unüberschaubare Vielheit der modernen Entwicklungen einer Einheit zugeordnet werden soll. Biografische Anmerkung Max Kommerell (1902-1944), Germanist, Romanist und Dichter, schrieb außer umfangreichen geisteswissenschaftlichen Arbeiten Gedichte, dramatische Dichtungen, Essays und den Roman "Der Lampenschirm aus den drei Taschentüchern". Seit 1941 wirkte Kommerell als Ordinarius für deutsche Literaturgeschichte an der Universität Marburg. In seinem Nachlass fanden sich neben den "Kasperle-Spielen für große Leute" Fragmente einer in Spanien spielenden Dichtung, zu der die Erzählung "Hieronyma" gehört.
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