Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Weltgeschichte - Altertum, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Friedrich-Meinecke-Institut), Veranstaltung: Agriculture, Slavery and the State in Ancient Mesopotamia, Sprache: Deutsch, Abstract: Parallelen, aber auch Differenzen, mesopotamischer und ägyptischer Königsideologien sollen in der vorliegenden Arbeit untersucht werden. Die Verkörperung allumfassender Autorität in einem einzelnen Amt, dem Amt des Königs, ist beispielsweise sowohl für die mesopotamischen Herrscher, als auch für die Könige des alten Ägyptens festzustellen. Legitimiert wurde diese Autorität durch die Verbindung zu den Göttern, demonstriert durch Ritus und gefestigt durch Tradition und Propaganda. Dafür soll in einem ersten Abschnitt zunächst die Herausbildung königlicher Ideologien im prädynastischen Ägypten zum Ende des vierten Jahrtausends vor Christus betrachtet werden. Anhand zweier königlicher Prestigeobjekte der nullten Dynastie soll untersucht werden, welche ideologischen Vorstellungen bereits vor der Frühdynastik mithilfe einer ersten Form der Propaganda in Ägypten vermittelt wurden. Im folgenden Kapitel wird dargestellt, wie sich die herausgebildeten Ideologien im frühdynastischen Alten Reich entwickelt haben. Dabei steht vor allem das Bauverhalten ägyptischer Könige der dritten bis sechsten Dynastie (ca. 2707 - 2216 v. Chr.) im Vordergrund. Im zweiten Abschnitt wird dann zunächst die Herausbildung anfänglicher königlicher Ideologien im frühdynastischen Mesopotamien (ca. 2900 - 2340 v. Chr.) untersucht. Dabei wird ein besonderer Fokus auf die Hirt-Herde Symbolik gelegt. Darauf aufbauend werden in den folgenden Kapiteln die ideologischen Vorstellungen der Könige in frühdynastischer bis babylonischer Zeit betrachtet. Anhand verschiedener textlicher und bildlicher Darstellungen soll die Beziehung der Könige zu den Göttern, das damit einhergehende Bauverhalten, und das Motiv des Königs als Krieger und Eroberer genauer untersucht werden. Hauptgrundlage für die Untersuchungen dieser Arbeit bildet der von Jane Hill, Philip Jones und Antonio Morales herausgegebene Sammelband "Experiencing Power, Generating Authority. Cosmos, Politics, and the Ideology of Kingship in Ancient Egypt and Mesopotamia". Die Herausgeber*innen beziehen sich dabei auf den Untersuchungsansatz von Henri Frankfort, der mit seinem 1948 erschienenen Werk Kingship and the Gods Vorarbeit auf diesem Feld leistete.