Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Vielseitig diskutiert und kritisiert, gerät die Ausstellung „Körperwelten“, welche von Gunther von Hagens erschaffen wurde, immer wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit. Das umstrittene Thema des Verfahrens der Plastination des menschlichen Körpers, welches in der Ausstellung Bedeutung findet, beschäftigt seit seiner Entwicklung und der beginnenden Ausstellung von Leichen in der Öffentlichkeit sowohl Interessenten, als auch Laien. Denn erstmals ist jedem, der sich für den eigenen Körper interessiert, durch die Ausstellung gestattet, einen Einblick in die Anatomie zu gewinnen und menschliche Leichen ganz aus der Nähe zu betrachten. Diese sind vom Aussteller künstlerisch in Szene gesetzt und für den Betrachter in den verschiedensten Positionen zu bestaunen. Der tote Mensch als lebendig dargestellter Akteur, beispielsweise als Basketballspieler, wirft jedoch auch so manche Frage nach der in Artikel 1 im Grundgesetz verankerten Würde des menschlichen Körpers auf und lässt sogar einige Kritiker von einer Degradierung des Körpers zu einem Objekt urteilen. Vor dem Hintergrund der künstlerischen Inszenierung der toten Körper gewinnt die Frage an Bedeutung, welche Bilder oder Konzepte von Körper der Ausstellung zugrunde liegen und welche erzieherische Absicht eine solche Aufbahrung von Leichen in der Gesellschaft verfolgt. Es gilt zu klären, wie die Körper in ihren einzelnen Positionen auf den Besucher wirken, was sie bei diesem für Gefühle auslösen und welches Ziel damit verfolgt wird. Ist die Ausstellung wirklich nur auf Informationsvermittlung über die Anatomie des Menschen ausgelegt, wie es von Hagen oftmals betont, und was sind unvermeidbare Nebenwirkungen einer solchen Ausstellung? Vor allem aber: Wie viel ist von diesen ‚Nebenwirkungen’ beabsichtigt?