Forschungsarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1, , Sprache: Deutsch, Abstract: Wie gut kennen wir unseren Körper? Wer bestimmt über unseren Körper? Woraus besteht unser Körper? Wem oder welchen übergeben wir die Verantwortung für unseren Körper? Welches Potential schlummert in unserem Körper? Welche Rolle spielt unser Körper im Kontext Identitätsbildung, Selbstverwirklichung, Lebensgestaltung? Wie pflegen wir unseren Körper? Was ist die Minimal-, was die Maximalversion unserer Körper? Worin besteht der Zusammenhang von Identität und Körper? Wie viel Leiden erträgt unser Körper? Welches und wieviel Wissen ist in unserem Körper gespeichert? Wie setzen wir unseren Körper ein? Wer ist mein Körper – wer bin Ich? Als Performerin spüre ich selbst um wie viel stärker und präsenter ich als Person und Künstlerin bin, wenn mein Körper mit all seinem Wissen und seiner Ausdruckskraft eine tragende Rolle spielen darf. Über den Körper kommt die Lebens-Lust; das Verlangen das Leben in Gänze anzunehmen und auszukosten. Kunst und Leben verschmelzen miteinander und die früher auch oft von mir separat betrachteten Bereiche von Persönlichem (biografische Arbeit), Subversion (politische Arbeit) und Heilung (spirituelle Arbeit) gehören heute für mich untrennbar zusammen. Mit der nun hier vorliegenden Arbeit unternehme ich eine „Forschungsreise“ zu weiteren Künstler*innen, die in ihren Performances persönliche und kollektive Geschichte(n) aufarbeiten, Machtverhältnisse und Missstände anprangern, Tabus brechen und Grenzen sprengen. Sie leisten mit ihrer künstlerischen Arbeit aus meiner Sicht einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Wandel- und Heilungsprozess. Subversion definiere ich als Differenzierungs- und Kritikvermögen und damit als Ausrichtung der eigenen künstlerischen Arbeit auf Veränderung der Verhältnisse und Systeme hin. Heilung verstehe ich in diesem Kontext als prozessuale Praxis der Selbsterkenntnis, Selbstfürsorge und des Selbstausdrucks. Subversion & Heilung in Kombination betrachtet die Basis und der Motor für Selbstermächtigung und schöpferische Lebensgestaltung. Aus Respekt vor der radikal persönlichen Auseinandersetzung der vorgestellten Künstler*innen mit ihrer jeweils eigenen Lebensgeschichte verzichte ich bewusst auf Vergleiche der Performances untereinander. Jede Performerin ist einzigartig. Jede Performance ist unverwechselbar. Über die einzelnen Performances lasse ich im Text dann auch nur die Künstler*innen selbst per Zitate sprechen.