Worum geht’s?
Bei einem Kontrollgang in der aufgelassenen Zeche Ludwig durch Werner Flemming und einen Kollegen kommt es zu einem einem Wassereinbruch, in Folge dessen die sterblichen Überreste jener zwölf Kumpel, die vor 34 Jahren bei einem Grubenunglück verschüttet worden sind, freigelegt
werden. Die Überraschung ist groß, als neben diesen Skeletten ein 13. gefunden wird, in dessen Schädel…mehrWorum geht’s?
Bei einem Kontrollgang in der aufgelassenen Zeche Ludwig durch Werner Flemming und einen Kollegen kommt es zu einem einem Wassereinbruch, in Folge dessen die sterblichen Überreste jener zwölf Kumpel, die vor 34 Jahren bei einem Grubenunglück verschüttet worden sind, freigelegt werden. Die Überraschung ist groß, als neben diesen Skeletten ein 13. gefunden wird, in dessen Schädel ein Einschussloch inklusive Kugel gefunden wird. Der Fund löst in Flemming Erinnerungen aus, die er kaum bewältigen kann, gehört er doch zu jenen Bergmännern, die damals gerettet werden konnten.
Recht bald ist nicht nur die Identität des bislang Unbekannten enthüllt, sondern auch seine fiesen Finanzgeschäfte, die einen großen Teil der Kumpel um ihre Ersparnisse gebracht hat.
Und was hat der aktuelle Oberbürgermeister, der damals ebenfalls im Schacht war, und, weil er einen Teil der Schicht retten konnte, als Held gefeiert worden, zu verbergen?
Nicht nur die polizeilichen Ermittlungen laufen auf Hochtouren, sondern auch Journalist Tim Harms recherchiert. Wird Kriminalhauptkommissarin Elin Akay mit ihrem Team, zu dem auch Jana Fäller, eine forensische Psychologin gehört, den Täter finden?
Meine Meinung:
Dieser Krimi ist der Auftakt zu einer interessanten Krimi-Reihe aus dem Kohleabbaugebiet in Essen und zugleich mein erster von Martin Conrath.
Als Wienerin habe ich mit dem Bergbau nur wenig am Hut. Allerdings war einer meiner Großonkel Bergmann im Braunkohlebergwerk in St. Stefan im Lavanttal (Kärnten), das nach einem Grubenunglück 1967, ein Jahr später geschlossen worden ist. Zusätzlich habe ich im Frühjahr 2024 die Zeche Zollern in Dortmund besichtigt, weshalb ich mich dieser Krimi gleich angefixt hat.
Martin Conrath hat einen höchst spannenden Krimi geschrieben, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Was ist vor 34 Jahren wirklich geschehen? Welche Rolle spielt das finanzielle Desaster, das der 13. Tote angerichtet hat?
Der Autor schafft es, die Spannung vor allem durch die abwechselnde Erzählung auf zwei Zeitebenen, hochzuhalten. Auch die persönlichen Beziehungen zwischen den Akteuren und ihren Angehörigen tragen dazu bei, dass es keine Erholungspausen gibt, bis der komplexe Fall gelöst ist.
Für alle jene, die keinen Bezug zum Bergbau haben, sind die Arbeiten unter Tage eindrücklich geschildert. Trotzdem kann man sich die schwere Arbeit und die Gefahren, die im Berg lauern, kaum vorstellen. Eine kleine Anmerkung habe ich, wenn die Reihe fortsetzt wird: Ein Glossar, das die zahlreichen bergmännischen Ausdrücke noch einmal zusammenfasst und erklärt, wäre eine willkommene Ergänzung.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem fesselnden Krimi aus dem Ruhrpott 5 Sterne und eine Leseempfehlung.