Die exegetische und kulturanthropologische Diskussion um Sündenbockriten nimmt von Lev 16 ihren Ausgangspunkt, obwohl der 'Sündenkuhritus' von Dtn 21,1-9 ebenso Anspruch auf Auslegung im Rahmen dieser Diskussion verdient, enthält doch Dtn 21,1-9 alle Momente, die für einen klassischen Sündenbockritus wesentlich sind: die kollektive Schuldproblematik durch den Totschlag von unbekannter Hand, die ersatzweise Elimination und Tötung der jungen Kuh sowie nicht zuletzt die mehrfache Verwendung der Begriffe 'Blut(schuld)' und 'Sühne'. Deshalb unternimmt Jan Dietrich in der vorliegenden Studie eine religions- und rechtsgeschichtliche Untersuchung zu Dtn 21,1-9 und verwandten Quellen, die den Text sowohl im Licht der exegetischen und kulturanthropologischen Deutung von Sündenbockriten interpretiert als auch in den größeren Zusammenhang kollektiver Schuldproblematik stellt. 1996-2003 Studium der Ev. Theologie, Geschichte, Philosophie und Pädagogik in Tübingen und Cambridge, weiterhin Studien der akkadischen, ugaritischen und altägyptischen Sprachen; 2004-09 wissenschaftlicher Mitarbeiter am alttestamentlichen Institut der Universität Leipzig; 2009 Promotion; seit 2012 Associate Professor für Altes Testament an der Universität Aarhus, Dänemark.
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