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  • Format: PDF

Während im angelsächsischen Sprachraum die Diskussion über den Postkolonialismus schon seit vielen Jahren nicht nur den politischen Diskurs, sondern Edward Saids Begriff der post-colonial studies folgend auch spezifische Fragestellungen in den Geistes- und Kulturwissenschaften prägt, fand die Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit aus dem Blickwinkel der europäischen Länder lange Zeit nur in sehr eingeschränktem Umfang statt. Erst in jüngster Zeit sind die Folgen des europäischen Kolonialismus und die Frage nach der Auseinandersetzung mit seinem Erbe in den einzelnen…mehr

Produktbeschreibung
Während im angelsächsischen Sprachraum die Diskussion über den Postkolonialismus schon seit vielen Jahren nicht nur den politischen Diskurs, sondern Edward Saids Begriff der post-colonial studies folgend auch spezifische Fragestellungen in den Geistes- und Kulturwissenschaften prägt, fand die Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit aus dem Blickwinkel der europäischen Länder lange Zeit nur in sehr eingeschränktem Umfang statt. Erst in jüngster Zeit sind die Folgen des europäischen Kolonialismus und die Frage nach der Auseinandersetzung mit seinem Erbe in den einzelnen Gesellschaften Europas stärker ins Blickfeld gerückt. Die aktuellen Versuche, das Empire als Modell einer 'Globalisierung vor der Globalisierung' in Anspruch zu nehmen, erfordern eine Untersuchung der dahinter stehenden Deutungsmuster und Repräsentationen, um einer vorschnellen Instrumentalisierung historischer Beispiele vorzubeugen. Im vorliegenden Band werden zunächst im Zuge einer Auseinandersetzung mit Prämissen und Positionen der post-colonial studies Entwicklungsprozesse, Stationen und Erbschaften des Kolonialismus aus der Perspektive unterschiedlicher europäischer Länder nachgezeichnet. Diese historischen Aufrisse verdeutlichen zum einen die Spezifik historischer Traditionen und zum anderen die lange Dauer sowie die Rückwirkungen der kolonialen Kulturen auf die europäischen Gesellschaften weit über das Ende der politischen Kolonialherrschaft hinaus. Auf dieser Grundlage werden die Wahrnehmungs-, Deutungs- und Zeichensysteme untersucht, die auf unterschiedliche europäische Ausprägungen kolonialer Erfahrungen zurückgeführt werden können. Dabei richtet sich der Blick auf verschiedene Diskurs- und Textordnungen in Politik, Philosophie und Literatur, auf Bildkomplexe in der Kunst, der Werbung und der politischen Symbolik, schließlich auf linguistische sowie architektonische Ordnungen und stadtplanerische Strukturen. °°Die hier vorgelegten Beiträge gehen auf eine zweisemestrige Vortragsreihe im Wintersemester 2007/2008 und Sommersemester 2008 zurück, die das Frankreich-Zentrum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar und dem Romanischen Seminar veranstaltet hat.

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