Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,7, Philipps-Universität Marburg (Seminar für Neuere Geschichte), Veranstaltung: HS Colonialism/Decolonization and Film, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Zitat, das dieser Arbeit als Titel voransteht, entstammt dem Weltkriegsfilm Niemandsland, der 1931 im Deutschland der Weimarer Republik produziert wurde. Der Ausspruch, den der Deutsche Soldat in einer hitzigen Diskussion über die Gründe für den Ersten Weltkrieg tätigt, illustriert, dass die Auseinandersetzung mit den Kolonien auch im Weltkriegsfilm der Weimarer Jahre stattfand – wenn auch selten in derart expliziter Form. Im Streitgespräch der Soldaten verschiedener Nationen im Niemandsland zwischen den Fronten wird nicht nur eine Verbindung von Krieg und Kolonien hergestellt, der Erste Weltkrieg erscheint grundsätzlicher noch als eine Folie, vor der die politischen Probleme der politischen Gegenwart der Weimarer Republik verhandelt werden. In der Hauptseminararbeit werden drei Weimarer Weltkriegsfilme als mentalitätsgeschichtliche Quelle des Kolonialdiskurses betrachtet. Dabei wird ein provisorisches Analyseschema erstellt und die Kritik an der Verwendung des Films als Quelle und der Mentalitätsgeschichte im Allgemeinen aufgenommen. Ergänzende, nicht-filmische Quellen werden dafür auf analoge Symboliken und Darstellungsweisen hin überprüft. Es werden anhand der drei Filme die Topoi des „leeren Raumes“ (Der Weltkrieg), des „wilden Schwarzen“ (Westfront 1918) und des Verlusts der Kolonien als „Läuterungsgeschichte“ (Niemandsland) in den filmischen Quellen und in analoger Form in den nicht-filmischen Quellen herausgearbeitet.