Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Finanzwissenschaft, Note: 2.3, Universität Bayreuth, Veranstaltung: Finanzwissenschaften - Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Situation am deutschen Arbeitsmarkt verschlechtert sich zusehends. Die Jahre des deutschen Wirtschaftswunders sind lange vorbei und eine Besserung ist nicht in Sicht. Nach dem Scheitern des Modellversuchs der keynesianischen Fiskalpolitik (vgl. Pollert et al. 2004, S. 137), die eine antizyklische Staatsausgabenpolitik darstellte, und der Ölkrise in den 70er Jahren erhöhte sich die Arbeitslosenzahl stetig. Es kommt immer mehr dazu, dass Erwerbspersonen Arbeit unter dem Tariflohn annehmen, oder trotz Arbeit unter dem Existenzminimum ihr Leben fristen müssen. Folgen dieser Entwicklung sind also "Armut in der Arbeit" und "Armut trotz Arbeit" (Beier 2002, S. 1). Die größten individuellen Probleme der Arbeitslosigkeit, und vor allem der Langzeitarbeitslosigkeit, sind gesundheitliche Probleme, Verarmung und gesellschaftliche Isolation. Aus dem Problem der Massenarbeitslosigkeit ist in Deutschland leider längst ein Dauerproblem geworden. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigte immer nur steigende, allenfalls stagnierende Arbeitslosenzahlen. Am Jahresbeginn 1994 wurde zum ersten Mal die Vier-Millionen-Grenze überschritten und im Januar 2005 zählte die Bundesagentur für Arbeit mehr als fünf Millionen Arbeitslose, wie man in Abbildung 1 (siehe nächste Seite) sehen kann. Zu diesem Anlass ging ein Aufschrei durch die ganze Republik und alle Zeitungen schmückten ihre Titelseite mit dieser Nachricht. Spätestens hier wusste man, dass man etwas dagegen unternehmen muss. Die aktuelle Arbeitslosenzahl im Februar 2006 lag bei 5 048 000, und damit lag die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen bei 12,2 Prozent (vgl. Bundesagentur für Arbeit 2006 b, S. 3). Auch die deutsche Wirtschaft entwickelte sich in den letzten Jahren schlecht. In den Jahren von 2000 bis 2003 gab es nur eine Stagnation der Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes (BIP) auf sehr geringem Niveau, was sich im Bereich von -0,2 Prozent bis 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bewegte. Im Jahr 2004 zog das Wirtschaftswachstum 1,6 Prozent wieder ein wenig an, was sich größtenteils auf die positive Exportbilanz Deutschlands zurückführen lässt (vgl. OECD 2006, S. 1). Das Wirtschaftswachstum wird für 2005, mit circa 1,5 Prozent, in derselben Größenordnung wie 2004 prognostiziert (vgl. Weber, A. A. 2006, S. 3-5).
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