Jim kommt aus Florida, jetzt ist er in Italien auf der Suche nach seinen Vorfahren. Rosemarie und Roland möchten heiraten, und Capri ist Ziel ihrer vorgezogenen Hochzeitsreise. Es ist ihr letzter Tag, die Welt tut noch, als wäre sie in Ordnung. Da kommt Jim an den Strand und fragt nach einem Schluck Wasser. Was dann passiert, passiert in einer Nacht. Sie vergessen die Zeit, und später haben sie ein Leben lang etwas, das sie nicht mehr loslässt. »Komm, gehen wir« ist die Geschichte von drei Leben, drei Lieben, Glück und Unglück. Und so als wäre die Liebe etwas gewesen, bleibt am Ende die Sehnsucht. Vom Leser wird in diesem Buch nichts anderes erwartet, als dass er verliebt ist oder sich daran erinnern kann, wie das war. Könnte es sein, dass die Liebe das Warten auf die Liebe ist?
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Nur partiell zufrieden ist Rezensent Jochen Hieber mit dem neuen, dem nunmehr achten Roman Arnold Stadlers. Er kann auch ganz genau sagen, was er mag und was nicht. Großartig findet er nämlich die Anfangskapitel, die auf Capri spielen und die Protagonisten, das einander versprochene Paar Rosie und Roland, mit dem wie schaumgeborenen Amerikaner Jim sich in eine hetero-, homosexuelle Dreiecksbeziehung verwickeln lassen. Da gelinge Stadler Schönheit ohne Kitsch, eine Beschwörung des Südens, zu der der Autor freilich erst sehr viel später zurückfinde. Alles, was dazwischen liegt, ist dann vertrauter Stadler. Also auch nicht eigentlich schlecht, wie Hieber versichert, aber die Dreieckskonstellation wie überhaupt die ganzen schwarzwäldischen Typen und Figuren seien inzwischen doch allzu bekannt. Etwas anderes noch hat Hieber zu beklagen: Es geht nicht an, findet er, dass ein großer Autor der Gegenwart über Bettszenen einfach so, wortlos fast, hinweggeht. Jedenfalls wenn sie so wichtig sind wie in diesem Fall. Also insgesamt gemischte Gefühle bei der Lektüre. Aber die Capri-Passagen, die haben "Glanz".
© Perlentaucher Medien GmbH
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Eine Formel für diese Art Existenz-Roman wäre: Die Einmaligkeit des Immerwährenden. Martin Walser Die Zeit 20141127