Während die Bibliotherapie den Anspruch auf heilende literarische Texte stellt, ist es ein Anliegen der Erzählkunst, durch einen gelungenen Spannungsaufbau Inhalte wissensfördernd zu vermitteln. Die vorliegende Studie verfolgt das Ziel, Storytelling - ein Begriff, unter dem die Kunst des Erzählens neuen gesellschaftlichen Aufschwung erfährt - als bibliotherapeutische Maßnahme einzusetzen, um den Therapiewert einer Geschichte erkennen und gegebenenfalls steigern zu können. Zur Erstellung einer dazu geeigneten Methode werden Kenntnisse aus psychologischen sowie erzähltheoretischen Bereichen der Literaturwissenschaft gesammelt, die zu einem umfassenden Analyse-Leitfaden zusammengetragen werden. Dabei werden insbesondere Grundwissen zu literarischen Techniken und Wertungen sowie bisherige Forschungsergebnisse der emotionalen Textwirkung und Anwendung in literaturbegleitender Therapie vermittelt. Der analytische Leitfaden beachtet sowohl leser- als auch textorientierte Punkte; dadurch werden textinterne wie auch -externe Aspekte kombiniert, die in der bisherigen Forschung zumeist getrennt untersucht wurden. Abschließend werden exemplarisch drei Geschichten aus Jorge Bucays Roman "Komm, ich erzähl dir eine Geschichte" anhand ihres Therapiewertes und dessen Steigerung analysiert, die in einem fiktiven bibliotherapeutischen Setting erzählt werden. Die Ergebnisse dieser Studie sollen einen Beitrag zur Literaturanwendung im gesundheitsfördernden Bereich leisten.
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