Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Hamburg (FB Germanistik), Veranstaltung: Seminar II, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer sich mit der Literatur Christoph Martin Wielands beschäftigt, kann eine höchst merkwürdige Entdeckung machen: Der Fülle und dem Umfang seiner Werke steht ein extrem geringes Spektrum an Sekundärliteratur gegenüber. Die wenigen Werke, die sich überhaupt mit Wieland und seinen Schriften beschäftigen, stellen im wesentlichen Rezeptionsdokumente seiner Zeit dar. Darüber hinaus aber findet sich wenig. Dabei wird Wieland in fast allen Literaturhandbüchern genannt und die Leistungen, die er (nicht nur als Schriftsteller) vollbrachte, werden dort auch gewürdigt. So heißt es z.B. in Barbara Baumanns Werk „Deutsche Literatur in Epochen” über Wielands Zeitschrift Teutscher Merkur: „Diese erste bedeutende Literaturzeitschrift Deutschlands erschien monatlich und genoss großes Ansehen. Sie beschäftigte sich mit literarischen, politischen, philosophischen und theologischen Fragen der Zeit und gab dem Bürgertum auf diese Weise Gelegenheit zur Meinungsbildung.” Doch Wielands Wirkungskreis erschöpfte sich hier keineswegs, denn es heißt weiter: „Wieland trug außerdem durch die Übersetzung von 22 Shakespeare- Dramen zur wachsenden Beliebtheit der englischen Literatur in Deutschland bei”. Ein drittes Betätigungsfeld – neben der Herausgabe von Zeitschriften und Übersetzungen – war schließlich das Verfassen umfangreicher eigener Werke, die ihrerseits wichtige Meilensteine der deutschen Literaturgeschichte waren. So wird über Wielands Roman Agathon bemerkt: „Mit diesem Roman, den Wieland mehrmals umarbeitete (1773; 1794) begann die Tradition des deutschen Bildungsromans”.