Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Kommunikation, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Freiheit, Einheitlichkeit, Brüderlichkeit? Deutschland 15 Jahre nach der Vereinigung, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit elf Jahren lebe ich inzwischen in Berlin. In dieser Großstadt sind die aus der Teilung und der Vereinigung des Landes resultierenden Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Bevölkerung in den täglichen Begegnungen präsent wie in kaum einer anderen Region der Bundesrepublik. [...] Germanistik, Philologie, Kommunikationswissenschaft oder Psychologie, so könnte man denken, sind die klassischen Fachbereiche, die sich mit der hier zugrundegelegten Fragestellung beschäftigen. In der Tat erscheint ein Exkurs in diese Wissenschaftsbereiche nötig, um das Problem umfassend in seiner Komplexität zu bearbeiten. Dennoch haben die Konsequenzen, die sich aus den Ergebnissen des aktuellen Forschungsstandes ergeben, durchaus Auswirkungen auf die verschiedensten Bereiche des gesellschaftlichen Lebens und werden somit eben auch für einen Politologen relevant. Ausgangsfragen, Hypothesenbildung und Aufbau der Arbeit Grundlage dieser Arbeit ist die Annahme, dass auch 15 Jahre nach der Vereinigung Unterschiede in der Kommunikation zwischen Ost- und Westdeutschen bestehen. Zunächst möchte ich diese spezifischen Differenzen beispielsweise anhand nonverbaler Kommunikation und der Kommunikationskontexte herausarbeiten. Am Anfang steht also die Frage, worin sich die Sprache in den beiden Teilen der Bundesrepublik heute unterscheidet, und in welcher Entwicklungstendenz diese Differenzen sich bewegen. Die Konsequenzen, die sich aus dieser Bestandsaufnahme für die Menschen von der ersten Begegnung an, über private und berufliche Beziehungen hinweg bis hin zur öffentlichen Meinung und der Politik in dieser Gesellschaft ergeben, sind dann im folgenden Kapitel Untersuchungsgegenstand. Dabei soll gefragt werden, wie sich die unterschiedlichen Kommunikationsformen auswirken. Nicht zuletzt wird es darum gehen, wie wir es schaffen können, Nachteile aus den Kommunikationsunter-schieden zu vermeiden und die darin liegenden Vorteile zu nutzen. Aus der Frage-stellung, wie die Unterschiede in der Sprache aussehen, wozu sie führen, und wie wir damit umgehen, lässt sich also als Grundlage für diese Arbeit die Hypothese formulieren, dass die Kommunikationsunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen nicht nur zu Problemen und Missverständnissen führen, sondern auch ein Potential zur Bereicherung unserer Gesellschaft und deren zwischenmenschlichen Beziehungen darstellen können.