Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Philologische Fakultät, Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Ob Rapmusik im Radio oder im Fernsehen, Techniken von HipHop-DJs in modernen Rock- und Popsongs, Breakdance in Jugendzentren und Einkaufspassagen, ’HipHop-Slang’ in der Werbung und in Kinderzimmern, Graffiti auf Zügen und an Häuserwänden, Raptexte in Schulbüchern und im Fremdsprachenunterricht, HipHop-Szenekleidung in Pausenhöfen und an Universitäten – HipHop ist heute in aller Munde und nahezu omnipräsent. Die HipHop-Kultur, bestehend aus den Elementen Rap, DJ-Techniken, Breakdance und Graffiti, die in den 1970er-Jahren als kleine Minderheitenkultur im New Yorker Ghetto ihren Anfang nahm, ist innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer globalen, vielmehr glokalen Jugendkultur herangewachsen. Im Zuge seiner Popularisierung wurde HipHop nicht nur zum Thema unzähliger journalistischer Artikel und Bücher, die zumeist von (ehemals) aktiven Vertretern der Szene (für die Szene) geschrieben wurden, sondern zog auch die Aufmerksamkeit der Wissenschaft auf sich, so dass sich HipHop zu einem akademischen Gegenstand entwickelte. Die HipHop-Forschung ist der Vielschichtigkeit des zu untersuchenden Phänomens und dessen sozialer, politischer, ökonomischer und medialer Reichweite Rechnung tragend interdisziplinär ausgerichtet. Neben der Kulturwissenschaft und Soziologie, der Medien- und Musikwissenschaft, der Kunstgeschichte und Pädagogik sowie der Politik- und Literaturwissenschaft beschäftigt sich auch die Linguistik mit HipHop, womit der zentralen Position von Sprache innerhalb der HipHop-Kultur Tribut gezollt wird. Insbesondere in der Soziolinguistik werden im Zuge der Öffnung gegenüber empirischer Forschung und der Hinwendung zu Populärkultur und neuen Medien HipHop und dessen vielfältige Möglichkeiten der Identitätsarbeit vor dem Hintergrund der kommunikativen Hervorbringung von Identität und deren sprachlich-stilistischer Realisierung ins Zentrum des Interesses gerückt. Während sich unter anderem Androutsopoulos (2005/ 2007a) und Bierbach/ Birken-Silverman (2002/ 2007) der Fan-Kommunikation von jugendlichen HipHoppern zuwenden, wobei das Internet bzw. eine Breakdance-Gruppe den Rahmen der Analysen darstellen, untersuchen Berns/ Schlobinski (2003) die diskursive Konstruktion von Identität innerhalb der am stärksten wahrgenommenen und kommerziell erfolgreichsten kulturellen Ausdrucksform des HipHop, dem diskursiven Phänomen des Rap bzw. des Raptexts. (...)