Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1,3, Universität Hamburg (Institut für Slavistik), Veranstaltung: Platonov: Chevengur, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Arbeit sollen die einzelnen Kommunismuskonzepte einiger Hauptfiguren in Cevengur untersucht werden. Durch die Arbeit wird die These führen, dass die individuelle Entwicklung der Standpunkte der Figuren im Dialog geschieht, deren Umsetzung jedoch am Ende scheitern muss. Die Behauptung wird aufgestellt, dass Cevengur ein antiutopisches Werk ist, das gemäß der festgestellten Genrecharakteristika einer Antiutopie nach Mørch1 die Utopie einer kommunistischen Gesellschaft konsequent widerlegt. Seifried geht noch weiter und betrachtet den Roman Cevengur als Parodie einer Revolutionsromantik, dessen politische Standpunkte die Gleichsetzung der Exzesse des Bürgerkriegs mit denen des Stalinismus einbeziehen. Es spiegele sich ganz klar eine Antipathie gegenüber der utopischen Idee des Kommunismus.2 Die Untersuchung folgt Hodel3 bei der inhaltlichen Gliederung des Werkes in drei Phasen der Entwicklung der Cevengurischen Kommune: Zunächst beschäftigt sich Platonov mit diffusen Ansätzen zu einer Utopie und lässt die Handlung an verschiedenen Schauplätzen stattfinden. Darauf folgt eine Schilderung des "ersten Cevengur"4, das von Prokofij Dvanov und Cepurnyj geleitet wird. Der dritte Teil des Romans befasst sich mit der Erzählung von der "Dvanovschen Gemeinschaft", dem so genannten "zweiten Cevengur", das mit der Ankunft Aleksandr Dvanovs in Cevengur beginnt. In dieser Arbeit werden die Ausgangspunkte, wesentliche Entwicklungskoordinaten und die Schlusspositionen für folgende Figuren betrachtet: Zachar Pavlovic, Aleksandr Dvanov und Cepurnyj. Die Beschränkung auf diese vier Figuren liegt darin begründet, dass ihnen individuelle Ideologien zueigen sind, deren Gegenüberstellung lohnenswert scheint. Zachar Pavlovic nimmt teilweise die Rolle eines unabhängigen Beobachters ein. In der Sekundärliteratur wird Zachar Pavlovic mitunter als die Figur angesehen, die der impliziten Stimme des Autors am nächsten steht, weshalb die Analyse seiner Standpunkte in diese Arbeit aufgenommen wurde. == 1 Vgl. Mørch, Audun J., The Novelistic Approach to the Utopian Question. Platonov's Cevengur in the Light of Dostoevskij's Anti-Utopian Legacy, Oslo 1998. 2 Vgl. Seifried, Thomas, Andrei Platonov. Uncertainties of spirit, Cambridge 1992, Cambridge Studies in Russian Literature, S. 103. 3 Hodel, Robert, Erlebte Rede bei Andrej Platonov: von "V zvezdnoj pustyne" bis "Cevengur", Frankfurt a. M. 2001. 4 Bezeichnung nach Hodel
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