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Das Kompakt-Lexikon Wirtschaft ist bereits seit Jahrzehnten eine wertvolle Arbeitshilfe für Beruf und Studium und richtet sich an alle, die sich für die Zusammenhänge der Wirtschaft interessieren. Es konzentriert sich auf das Wesentliche eines Wirtschaftsbegriffs und klärt über Sinn und Bedeutung desselben auf. Auf kurze und prägnante Weise definiert es weit mehr als 5.400 Stichwörter aus den Themenbereichen Management/Organisation/Personal, Finanzierung/Bank/Börse/Versicherung, Rechnungswesen/Controlling/Steuern, Handel, Marketing, Produktion, Logistik, Mathematik/Statistik, Volkswirtschaft…mehr

Produktbeschreibung
Das Kompakt-Lexikon Wirtschaft ist bereits seit Jahrzehnten eine wertvolle Arbeitshilfe für Beruf und Studium und richtet sich an alle, die sich für die Zusammenhänge der Wirtschaft interessieren. Es konzentriert sich auf das Wesentliche eines Wirtschaftsbegriffs und klärt über Sinn und Bedeutung desselben auf. Auf kurze und prägnante Weise definiert es weit mehr als 5.400 Stichwörter aus den Themenbereichen Management/Organisation/Personal, Finanzierung/Bank/Börse/Versicherung, Rechnungswesen/Controlling/Steuern, Handel, Marketing, Produktion, Logistik, Mathematik/Statistik, Volkswirtschaft und Recht. Mit seinem angewachsenen Wortschatz bietet es ein sehr weites Spektrum der gebräuchlichsten Begriffe der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre. Zahlreiche Verweise ergänzen die Ausführungen und zeigen Zusammenhänge auf. Die vorliegende 12. Auflage wurde komplett durchgesehen, aktualisiert und um 900 Einträge erweitert.

Autorenporträt
Prof. Dr. Dirk Piekenbrock ist Professor für Volkswirtschaftslehre und ehemaliger Studiengangsleiter Handel an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.09.2016

Lexika der Ökonomie
Vergleich mit drei Sprachen

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat ein "Kompakt-Lexikon Wirtschaft" herausgegeben, das sie vom Verlag Springer Gabler lizenziert hat und als erweiterte Ausgabe anbietet. Rund 5400 Begriffe werden in dem Buch aufgeführt und von Dirk Piekenbrock und Claudia Hasenbalg prägnant und richtig erklärt. Dabei wird auf eine ideologiefreie und überparteiliche Erläuterung viel Wert gelegt.

Das Buch soll - nach der Eigenbeschreibung - für Beruf und Studium nützlich sein, aber auch Hilfestellung bei ökonomischen Alltagsfragen geben. Ähnliche Nachschlagewerke gibt es auch im englischsprachigen und im französischsprachigen Raum. Vergleichen wir also den deutschen Band mit dem "Oxford Dictionary of Economics", dem einzig vorhandenen ökonomischen Lexikon in der größten akademischen Buchhandlung der schottischen Universitätsstadt Edinburgh. Es ist in Aufbau und Zielgruppe mit dem deutschen Werk vergleichbar.

Für den französischen Sprachraum wurde der "Dictionnaire de l'économie" in einer Luxemburger Buchhandlung empfohlen, dessen Seitenzahl mit dem deutschsprachigen Lexikon fast identisch ist. Vermutung vor dem Studium der drei Lexika: Es müsste mehr oder weniger Gleiches darin stehen. Das Ergebnis nach dem Studium der drei Bücher lautet: Dem ist nicht so.

Schauen wir zunächst unter dem Stichwort "Europäische Union" nach. Der deutsche Band klärt über Integrationssäulen und Organe der EU auf. Genannt werden die Verträge von Maastricht, Amsterdam und Lissabon. Ein gleich langer Eintrag im englischen Band listet lediglich die Mitgliedsländer, ihr Eintrittsjahr und die aktuellen Beitrittskandidaten auf. Der französische Band vereinigt beides und setzt, fast schon leidenschaftlich, eine historische Einleitung voraus: Der mehrseitige Eintrag über die EU startet mit der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und beschreibt die Entwicklung des Staatenbundes vor allem anhand der aktiven französischen Akteure. Deshalb beginnt man 1929 mit Aristide Briand, es folgen Jean Monnet und François Mitterand, mit dem in einem Atemzug aber auch Helmut Kohl genannt wird, ohne den deutschen Bundeskanzler besonders betiteln zu müssen.

Unter dem Stichwort "Ecu", wie der Währungskorb einst hieß, aus dem die gemeinsame Währung wurde, ist im französischen Lexikon der Hinweis zu finden, dass die Umbenennung in "Euro" deshalb erfolgte, weil "Ecu" im Deutschen wie "eine Kuh" klingen würde. Das Argument hatte der frühere Finanzminister Theo Waigel in der Tat gegenüber den Franzosen gebraucht.

Interessant ist auch, dass im französischen Werk das Stichwort "Konzern" (in deutscher Sprache) auftaucht, das als finanzieller Zusammenschluss mehrerer Unternehmen in Deutschland erklärt wird, wie ihn Hugo Stinnes in den zwanziger Jahren im Ruhrgebiet vornahm. Dass sich Hitler von Anfang an auf ein System von Kartellen und Zwangskartellen stützte, ist ebenso eine Erwähnung wert. Das deutsche Lexikon referiert unter dem Stichwort "Konzern" nur das geltende Aktiengesetz, das englische Lexikon kennt den Begriff gar nicht.

Ähnliche Unterschiede gibt es beim Stichwort "Utilitarismus": Er findet sich im deutschen Band überhaupt nicht. Der englische Band erläutert die Theorie von Jeremy Bentham und fügt die Formel der utilitaristischen Wohlfahrtsfunktion ein. Der französische Band erläutert, wie der Utilitarismus in Großbritannien Einfluss genommen hat, fügt aber zugleich an, dass dieser letztlich nicht in der Lage sei, das Allgemeinwohl treffend zu bestimmen - eine Bewertung, die ähnlich auch im französischen Eintrag zur sozialistischen Wirtschaft erfolgt.

Auch das englische Werk weist beim Begriff "Sozialismus" darauf hin, dass die Idee in einen ökonomischen Kollaps der Ostblockstaaten mündete. Das deutsche Lexikon bezeichnet den Sozialismus dagegen als ein "Konzept für eine Gesellschaftsordnung, in der Gleichheit, Solidarität und Gerechtigkeit zwischen allen Menschen gewährleistet ist". Sein Scheitern in der Praxis und damit seine Untauglichkeit als Theorie ist der Bundeszentrale für politische Bildung keine Zeile wert.

Anders sieht es mit Steueroasen aus. So werden Länder bezeichnet, die ein niedriges Steuerniveau haben, weil sie keine oder nur sehr niedrige Steuern erheben. Das deutsche Lexikon führt als Beispiele diese Länder in dieser Reihenfolge auf: Bermuda-Inseln, Bahamas und, "mit gewissen Einschränkungen", Liechtenstein, Monaco und die Schweiz. Das französische Lexikon nennt unter dem Begriff "paradis fiscal": Luxemburg, Liechtenstein, Irland und Malta, um dann recht ausführlich auf die als "britische Hoheitsgebiete" bezeichneten Inseln Jersey, Isle of Man, Cayman und Bermudas einzugehen. Das englische Lexikon nennt unter dem Stichwort "tax haven" kein einziges Land.

Viele Begriffe sind nur in einem der drei Lexika zu finden. So kann der englische Leser erfahren, was die Treuhandanstalt in Deutschland war, nicht aber der deutsche oder französische Leser. Dafür tobt im deutschen Buch der Zombie "New Public Management" herum: woanders längst ausgestorben, wenn er je außerhalb Deutschlands gelebt haben sollte. Auch die Ökobilanz sucht man in den beiden nichtdeutschen Werken vergebens.

Schließlich fragt man sich, weshalb im deutschen Lexikon der Lohmann-Ruchti-Effekt beschrieben wird, der keinen Realitätsbezug hat, und wieso der französische Band einen Eintrag über die Benelux-Staaten enthält, da diese Form der wirtschaftlichen Zusammenarbeit keine Bedeutung mehr hat. Das Fazit: Uneingeschränkt empfehlen kann man keines der drei Bücher.

JOCHEN ZENTHÖFER

Dirk Piekenbrock / Claudia Hasenbalg: Kompakt-Lexikon Wirtschaft. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2015, 634 Seiten, 4,50 Euro

John Black / Nigar Hashimzade / Gareth Myles: Oxford Dictionary of Economics. 4. Auflage, Oxford 2012, 464 Seiten, 10,99 Pfund

Pierre Bezbakh / Sophie Gherardi: Dictionnaire de l'économie. Paris 2008, 656 Seiten, 28 Euro

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"Dieses Nachschlagewerk im handlichen Format - gleichwohl in gut lesbarer Schriftgröße hat sich etabliert, ungeachtet Internet etc. Es ermöglicht einen schnellen Zugriff auf ein breites Spektrum relevanter Begriffe aus wirtschaftsnahen Themenbereichen. Die Stichworte werden verständlich und verlässlich definiert und erklärt. Viele Begriffe werden darüber hinaus kurz und bündig erläutert. Das Werk bietet begriffliche Sicherheit, stichwortbezogenes Basiswissen und aufgrund der zahlreichen Querverweise auch Zusammenhangswissen ..." (in: Controller Magazin, Heft 3, Mai-Juni 2015)