Die Beobachtung kindlicher Bildungs- und Entwicklungsprozesse ist ein Handlungsfeld in Kindertageseinrichtungen, das zentrale Funktion für das pädagogische Handeln hat. Diese qualitativ-interpretative Studie ging der Frage nach, welche Kompetenzen das Handeln pädagogischer Fachkräfte im Beobachtungsprozess leiten. Implizites Wissen ist für Kompetenzen zentral und wurde deshalb unter Anwendung der Dokumentarischen Methode rekonstruiert. Es wurde die Praxis von Erzieherinnen mit den konträren Beobachtungsverfahren der "Bildungs- und Lerngeschichten" und der "Beller-Entwicklungstabelle untersucht. Der Forschungsfokus lag auf der Praxis der Auswertung der beobachteten Situationen und den Schlussfolgerungen für die Unterstützung kindlicher Bildungsprozesse. Daten wurden zum einen direkt in solchen Handlungssituationen über "Lautes Denken" der Erzieherinnen erhoben, zum anderen über leitfadengestützte Expertinneninterviews. Es werden die Orientierungen und Strategien dargestellt, die die Praxis je nach dem Einfluss der Anwendung des jeweiligen Beobachtungsverfahrens und nach Weiterbildungserfahrung zeigt. Im Beobachtungsprozess treffen die Orientierungen der Erzieherinnen und die im Beobachtungsverfahren eingelagerten Orientierungen zusammen, was zu Komplikationen führen kann. "Beobachtungskompetenz" erweist sich als Fähigkeit zum reflexiven und selbstorganisierten Handeln.
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