Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Für Carl Philipp Emanuel Bach gehörte, wie für seine Zeitgenossen, die Bearbeitungstechnik der "Zweitbesetzung" zum allgemein üblichen Usus. Insbesondere sein Konzertschaffen zeugt von diesem kompositorischen Verfahren: Von den über fünfzig überlieferten Konzerten für Tasteninstrumente existieren in sechs Fällen Fassungen für die Flöte, von denen drei auch für das Violoncello gesetzt sind, sowie zwei weitere Konzerte für Oboe. Welche der Fassungen jeweils Priorität besitzt, ist zumeist noch ungeklärt. Bach passte den Solopart jedoch umsichtig an die jeweiligen Gegebenheiten der Instrumente an, so dass die Konzerte gleichberechtigt und für sich genommen nebeneinander stehen können. An den Einrichtungsvorgang Carl Philipp Emanuel Bachs, wie er sich im Solopart der Konzerte nachzeichnen lässt, möchte die Arbeit anknüpfen. Im Zentrum ihrer Auseinandersetzung steht das Instrument Flöte, das sich gerade zur Entstehungszeit der Flötenkonzerte Bachs großer Beliebtheit erfreute und als Virtuoseninstrument gehandelt wurde. In den für sie komponierten bzw. bearbeiteten Konzerten soll der Frage nach dem Umgang Bachs mit dem Instrument Flöte nachgegangen werden. Welche Bedeutung lässt Bach der Traverso als solcher bei der Einrichtung des Soloparts zukommen? Wie begründen sich die zwischen den Flötenkonzerten und deren alternativen Fassungen für Cembalo und Cello im Prozess des Bearbeitens entstandenen Divergenzen im musikalischen Detail? Und welche Rolle spielt dabei das dem Solokonzert eigene Phänomen der Virtuosität? Vor dem Hintergrund eines kompositorischen Verständnisses, das zu Bachs Lebzeiten im Bereich der Instrumentalmusik oft wenig idiomatisch an ein bestimmtes Instrument gebunden war, steht letztlich die Frage: Was macht die Flötenkonzerte eigentlich zu Flötenkonzerten?
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