Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Gegenwart, Note: 1,7, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Natur und Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Hausarbeit werden zwei Theoretiker:innen verglichen. Auf der einen Seite der Soziologe Bruno Latour und auf der anderen Seite die Anthropologin Nastassja Martin. Die Entscheidung fiel auf die beiden Autor:innen, da sie trotz großen methodischen Differenzen den Charakter von Konflikten im Anthropozän ähnlich beschreiben. Ihre Lösungsvorschläge sind dagegen sehr unterschiedlich. Bei Latour liegt der Fokus vor allem auf "Kampf um Gaia" (2017), aber auch die beiden neuesten Bücher "Das terrestrische Manifest" (2018) und "Wo bin ich? Lektionen aus dem Lockdown" (2021) werden einbezogen. Dem wird Martins "An das Wilde glauben" (2021) gegenübergestellt, wobei auch auf "Jenseits von Natur und Kultur" (2011) von Philippe Descola rekurriert wird, da dies die anthropologische Theorie ist, die Martins Erzählung zugrunde liegt. Bei der Gegenüberstellung der Theorien wird die Darstellung von Konflikten und die Lösungsvorschläge der beiden Autor:innen verglichen. Daher lautet die Fragestellung: Wie beschreiben Bruno Latour und Nastassja Martin Konflikte und welche Lösungen bieten sie an? Im 21. Jahrhundert wird sich entscheiden, ob der menschengemachte Klimawandel noch aufgehalten werden kann, oder ob es zu drastischen Veränderungen kommen wird, die das Ende vieler Lebensformen auf der Erde bedeuten würden. Ausgerechnet eine der größten Errungenschaften des 20. Jahrhunderts, die demokratische Politik, scheint vollkommen unfähig zu sein, zur Abwendung der unglaublichen Bedrohung Maßnahmen zu ergreifen. In einigen neuen philosophischen, soziologischen und anthropologischen Theorien wird die Meinung vertreten, dass dies unter anderem daran liege, dass die konflikthafte Beziehung zwischen menschlichen und anderen Entitäten nicht mit der Natur-Kultur-Dichotomie verstanden werden könne.
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