Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation, Note: 1, Technische Universität Dresden (Fakultät Mathematik und NaturwissenschaftenFachrichtung Psychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Studie versucht ein differenziertes Bild von Konfliktverhalten im Kontext von Arbeit und Kultur bei russischen und deutschen Bankangestellten zu entwerfen, ohne von vornherein den Nutzen und die Güte bestehender interkultureller Trainings in Frage zu stellen. Ziel ist dabei, den Einfluss von Kultur auf handlungsleitende Dispositionen fürKonfliktverhalten explorativ zu beschreiben, um die wachsenden Anforderungen an das Handeln der Bankmitarbeiter von diesen Variablen zu bereinigen. Es soll dadurch ermöglicht werden, differenziertere Aufgaben für die Personalentwicklung zu definieren und entsprechende Trainings genauer gestalten zu können. Ausgehend von der genauen Betrachtung von Handlungen unter dem Fokus von Kultur und Konflikt wird ein Untersuchungsmodell entworfen. Dieses beschreibt die theoretischen Einflussvariablen auf diese Handlungen und lässt die Ableitung der Forschungsfragen zu. Die Erste hinterfragt gerichtete Unterschiede in Dispositionen zu Konfliktverhalten bei den untersuchten Bankangestellten in Abhängigkeit zur Nation. Die Frage ob diese Persönlichkeitseigenschaften mit kulturellen Werten im Zusammenhang stehen, geht Fragestellung Zwei nach. Die handlungsleitenden Dispositionen werden mit dem Konfliktfragebogen situativ 2 (Klemm, 2001) operationalisiert. Das dem Fragebogen zu Grunde liegende theoretische Modell gliedert sich gut in das Untersuchungsmodell ein und untersucht 17 Defizite und Ressourcen. Die kulturellen Werte werden mit Hilfe des Schwartz Werte-Inventar (Bamberg, 2000) gemessen und beziehen sich somit auf die Theorie der grundlegenden menschlichen Werte von Schwartz in vier Kategorien. Zur Kontrolle weiterer Variablen und zur Sicherstellung der Validität in der russischen Übersetzung werden noch einzelne Skalen des Freiburger Persönlichkeitsinventar (Fahrenberg, Hampel & Selg, 2001) sowie des Fragebogens arbeitsbezogener Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM) von Schaarschmidt und Fischer (1999) mit in die Untersuchung aufgenommen. Die russische Übersetzung sowie sämtliche Gütekriterien sind überprüft und werden diskutiert. Die Ergebnisse machen deutlich, dass eine differenzierte Betrachtung der Konfliktsituation in Abhängigkeit von Werten, Dispositionen und Zielen der Akteure notwendig ist. [...]