Die griechische Archaik war eine ausgesprochen dynamische Zeit: Ab dem 8. Jh. v. Chr. entwickelte sich die materielle Kultur in einem für vormoderne Gesellschaften rasanten Tempo, die Übernahme des Alphabets eröffnete völlig neue Möglichkeiten der Kommunikation und die zumeist kleinformatigen soziopolitischen Gemeinschaften der Poleis bildeten neue politische, soziale und religiöse Institutionen aus. Diese Entwicklungen nehmen die Autorinnen und Autoren aus althistorischer, archäologischer und philologischer Perspektive in den Blick - und verwenden dafür ein gemeinsames theoretisches Instrumentarium: Mit soziologischen Modellen von 'Konkurrenz' und 'Institutionalisierung' setzen sie Befunde ganz unterschiedlicher gesellschaftlicher Felder zueinander in Beziehung. An die Stelle traditioneller Narrative, die vom 'Agonalen' oder einer evolutionären 'Staatsentstehung' ausgehen, tritt dabei ein auf die Akteure fokussierendes Bild einer komplexen Wechselwirkung zwischen kulturellen Praktiken und Institutionalisierung, das neue Perspektiven auf das archaische Griechenland eröffnet.
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