Inhaltsangabe:Einleitung: Als Bundeskanzler Helmut Kohl 1995 eine ¿Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit und Medien¿ als Organisationszentrale für die medienpolitischen Aktivitäten der Bundesregierung ins Leben rief, war der Versuch nicht neu, mit Hilfe von Presse, Rundfunk und Fernsehen Einfluß auf die Meinungsbildung der Öffentlichkeit zu nehmen, um durch eine positive Medienpräsenz der Politiker politische Ziele in der Bevölkerung leichter durchzusetzen. Konrad Adenauer war der erste Bundeskanzler, der mit dem Informations- und Presseamt und im kleinen mit den ¿Teegesprächen¿ einen eigenen Organisationsapparat einrichtete, um den Kontakt zu den Medien aufzubauen. Dabei befand er sich auf einer Gratwanderung: Was einerseits den Vorteil hatte, die Politik transparenter zu machen, indem Informationen an Journalisten gegeben wurden, barg auch die Gefahr in sich, so weit auf die Berichterstattung und die Medienstruktur allgemein Einfluß nehmen zu wollen, daß die Freiheit der Medien in Frage gestellt werden könnte. Ein solcher Fall war Adenauers Plan eines Staatsfernsehens, der 1960 am Urteil des Bundesverfassungsgericht scheiterte. In dieser Arbeit soll anhand eines konkreten politischen Ziels - der Erlangung der Souveränität für die Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg mit Hilfe der Wiederbewaffnung - der Einsatz der Medien durch Bundeskanzler Konrad Adenauer untersucht werden. Ist es einem Politiker möglich, durch Zeitpunkt, Art und Weise der Mediennutzung, seine gewünschten Adressaten, in diesem Fall die Regierungen der Alliierten und die Meinung der Öffentlichkeit, in seinem Sinne zu erreichen? Und welche journalistische Form ist dabei die sinnvollste? Gang der Untersuchung: Zuvor wird in einem ersten Punkt kurz die politische Lage der Nachkriegszeit umrissen, um die Durchsetzung von Adenauers Ziel der Souveränität durch Wiederbewaffnung in der Abhängigkeit von außenpolitischen Bedingungen einschätzen zu können. Der Begriff der ¿Wiederbewaffnung¿ wurde dabei aus dem Grund der Gebräuchlichkeit gewählt: Strenggenommen kann es zwar eine Wiederbewaffnung Deutschlands, aber nur eine Bewaffnung der Bundesrepublik geben. In einem zweiten Schritt wird dann die Arbeit mit den Medien als taktisches Mittel der Politik untersucht. Ausgehend von den hier erarbeiteten Ergebnissen werden im dritten Punkt die wichtigsten Interviews Adenauers der Jahre 1949 bis 1955, eingebettet in ihren politischen Zusammenhang und Adenauers Abhängigkeit von den [...]
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