Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Was passiert, wenn eine Lebensweise obsolet wird, die sich über viele Generationen bewährt hat? Eine Lebensweise, in der Arbeit und soziales Miteinander untrennbar miteinander ,verwoben' zu sein scheinen? Wie reagiert eine soziale Gruppe, die über diese Lebensweise ihre Identität bezieht, auf den Verlust dessen, was sie definiert? Die Handlung in Goethes Altersroman Wilhelm Meisters Wanderjahre zentriert sich nicht mehr wie noch in den Lehrjahren auf Wilhelm. Stattdessen rücken die verschiedenen Wirklichkeitsräume selbst in den Vordergrund, die der Titelheld im Durchlaufen verschiedener Handlungssequenzen aufruft. Ein wichtiger Wirklichkeitsraum des Romans wird dabei durch die gebirgsansässige Heimindustrie der Spinner und Weber besetzt, deren Lebenszusammenhänge Wilhelm in einem Brief an Lenardo als "häusliche[n] Zustand, auf Frömmigkeit gegründet" idyllisiert. In diesem Zusammenhang stellen sich nun also die Fragen, wie in Goethes Wanderjahren die Situation der Spinner und Weber vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Modernisierung verhandelt wird, welcher Zusammenhang hier zwischen gesellschaftlicher Modernisierung und einer möglichen Migrationsbewegung hergestellt werden kann und welche Faktoren bei den Spinnern und Webern konkret zu Migrationshindernissen werden.
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