Vor dem Hintergrund extrem verblasster Reaktions- und Ausdrucksweisen von Menschen im Koma tritt die Herausforderung in Erscheinung, Normen für das intensivtherapeutische Handeln situationsbezogen zu konkretisieren. Die Willenssphäre ist dabei kein völlig unsinnlicher Gegenstand der Erkenntnis. Sie ist vielmehr ein Hinweis auf die Verortung wertbesetzter Wünsche und Bedürftigkeiten mit einem klaren Bezug zur Gegenwart. Gerade deshalb sind Antworten auf die Frage, inwieweit Pflegende unter der Voraussetzung ihres natürlichen Zugangs zum Anderen einen Beitrag zur Suche nach dem Patientenwillen leisten können, von handlungspraktischer Relevanz. Die in diesem Buch dargelegten empirischen Befunde beschreiben ein rein kognitivistisches Wahrnehmungs- und Deutungsvermögen übersteigendes Aufmerksamkeitsprofil. Sie erhellen die Elemente fürsorglicher Pflege als lebendige Teilhabe am klinischen Raum, aus der sich die Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit aktuellen Handlungsoptionen erweitern.
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