Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut (1,0), Universität Münster (Institut für Deutsche Philologie II), Veranstaltung: Literaturwissenschaftliches HS: Regionalität in Sprache und Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Dieses Zitat aus dem Stück Stecken, Stab und Stangl soll einen Einstieg in das sowohl sprachlich als auch inhaltlich unikale Stück Elfriede Jelineks geben, das im Jahre 1995 als „eine Art Epitaph“2 für die vier Roma, die im Februar des gleichen Jahres im Burgenland Opfer eines Sprengstoffattentates wurden, erschienen ist. Schon im Titel zeigt sich die „Vieldeutigkeit der Sprachflächen“3, da man mit den Bezeichnungen Stecken, Stab und Stangl diverse Bedeutungen assoziieren kann. Die Schwierigkeit aber auch der Reiz in den Texten Elfriede Jelineks liegt in der „formal-sprachlichen Einzigartigkeit“4 ihrer Texte, die radikale Inhalte aufweisen. Hintergrund der Analyse des Stückes ist die Fragestellung, inwieweit im Stück zum einen durch Sprache und zum anderen inhaltlich Regionalität konstruiert wird. Basierend auf dieser Frage werden in Kapitel 2 zunächst die historischen und politischen Rahmenbedingungen und Hintergründe Österreichs dargelegt. Zudem soll die Situation der Bevölkerung und die der in Österreich lebenden ethnischen Minderheiten aufgezeigt werden. Kapitel 3 und 4 umfassen die eigentliche Analyse des Textes, wobei Kapitel 3 sich mit der Konstruktion von Regionalität auf inhaltlicher Ebene beschäftigt, während Kapitel 4 die Konstruktion von Regionalität auf sprachlicher Ebene behandelt. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass eine genaue Trennung der sprachlichen und der inhaltlichen Ebene nicht immer eindeutig getroffen werden kann, da die Ebenen zum Teil sehr eng miteinander verknüpft sind. Die inhaltliche Ebene, die in Kapitel 3 behandelt werden soll, umfasst zwei Unterpunkte: Punkt 2.1 beschäftigt sich mit der durch die Rahmenhandlung des Stückes konstruierte Regionalität, Punkt 2.2 erläutert die durch die authentischen Hintergründe, die dem Stück zugrunde liegen, geschaffene Regionalität. [...] 2 Ebd. Vorwort, S. 2. 3 Carp, Stefanie (im Interview mit Elfriede Jelinek): „Ich bin im Grunde ständig tobsüchtig über die Verharmlosung“: http://ourworld.compuserve.com/homepages/elfriede/fstab.htm (18.12.02). Im Folgenden zitiert als: Carp, Stefanie (im Interview mit Elfriede Jelinek). 4 Caduff, Corina: Ich gedeihe inmitten von Seuchen. Elfriede Jelinek – Theatertexte. Bern, 1991, S. 39.