Masterarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,00, Evangelische Hochschule Darmstadt, ehem. Evangelische Fachhochschule Darmstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Masterthesis werden die Konstruktions- und Legitimationsprozesse in Bezug auf die bundesdeutsche Asylgesetzgebung seit dem Spätsommer 2015 einer wissenssoziologischen Analyse unterzogen und deren Auswirkungen auf die Praxis Sozialer Arbeit vorgestellt. Zunächst wird die Wissenssoziologie nach Berger und Luckmann erläutert, um diese auf die Konstruktions- und Legitimationsprozesse bezüglich der Asylgesetzgebung anzuwenden. Dazu werden stellvertretend die gegenteiligen Konstruktionen „Willkommenskultur“ und „Flüchtlingswelle“ mit den jeweils dahinterstehenden „Alltagswirklichkeiten“ und ihren Legitimationen erarbeitet. Von politischer Seite wurde zunächst im Öffnen der Grenze sowie dem viel zitierten Credo „Wir schaffen das!“ der Bundeskanzlerin eine „Willkommenskultur“ praktiziert. Dazu kann festgestellt werden, dass zunächst die „Willkommenskultur“ gesellschaftlich und medial überwog, es aber auch von Anfang an die Konstruktion der „Flüchtlingskrise“ gegeben hatte. Deren Bedeutung nahm allmählich immer mehr überhand, wobei die Ereignisse der Silvesternacht 2015 einen markanter Wendepunkt in der medialen Berichterstattung nach sich zogen. Die Konstruktion der „Krise“ sowie ihre Zunahme in der öffentlichen Meinung spiegelt sich in der Veränderung der Asylgesetzgebung im Sinne einer Verschärfung wider.