Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Reformpädagogik, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Veranstaltung: Teilnehmer- und Subjektorientierung in der Weiterbildung und Berufsbildung , Sprache: Deutsch, Abstract: Der Konstruktivismus ist eine innovative, junge Form des Lernens mit verschiedenen Ausprägungen [...] Als Basisliteratur dienen die Aufsätze der exklusiven Berufspädagogen Gabi Reinmann-Rothmeier und Heinz Mandl sowie Werke von Horst Siebert. Wir haben im Untertitel bewusst den Terminus der „Unterrichtseinheiten“ formuliert [...] In der Verwirklichung sehen wir den Wechsel zwischen lehrenden und lernenden Elementen als am Praktikabelsten an. Daher ist die Formulierung der „pragmatischen Unterrichtseinheiten“ bewusst gewählt. Der Begriff des Konstruktivismus wurde in den 1970er bis 90er Jahren geprägt. [...] Der Auslöser für die Entwicklung konstruktivistischer Lehr- und Lernformen war die Feststellung über die Existenz „[…] ‚trägen’ Wissens“ (Reinmann-Rothmeier 1996, S. 41). Bildungswissenschaftler gelangten zu der Erkenntnis, dass die Wissensträgheit auf die Lehrmethode der Frontalbeschallung, der so genannten „Trichterphilosophie“ zurückzuführen ist. „[...] the contrast between education and indoctrination has not, even recently, been taken for granted in parts of the world that qualify as ‚democratic’ (Tiles 1992, S. 15). Letztere ist gekennzeichnet durch wenig Aktivität der Teilnehmer, exemplarisch durch keinerlei Eigeninitiative, absente Selbstkontrolle und fehlende Kontextbezüge. „Damit bleibt die mögliche Relevanz des Wissens ebenso im dunkeln [sic] wie der potentielle Nutzen des Gelernten in realen Situationen“ (Reinmann-Rothmeier 1996, S. 41). Um dieser Feststellung zu begegnen, wurde eine konstruktivistische Unterrichtsphilosophie entwickelt (vgl. dazu Punkt 2). Georg Kerschensteiner entwickelte 1908 das duale System der Arbeitsschule. Entscheidend in seinem Ansatz ist die Selbstständigkeit der Auszubildenden in authentischen Situationen (vgl. Kerschensteiner 1968, S. 30f.; vgl. Gonon 1992, S. 169).Für Jérôme Seymour Bruners Ansatz des entdeckenden Lernens von 1966 spielen Realitätsbezug, Explorationspotential und Interaktion eine entscheidende Rolle. Martin Wagenscheins „Epochenunterricht“ von 1973 ist eng an Bruners pädagogisches Konzept angelehnt und thematisiert ein, an die Lernenden, realistisch gestelltes Problem in der Aufgabenstellung, woraus die Schüler Fragen generieren können. John Dewey stellte 1981 fest, dass der soziokulturelle und der eigene historische Hintergrund untrennbar mit dem Lernerfolg verknüpft sind (vgl. Reinmann-Rothmeier 1996, S. 42).