Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich VWL - Konjunktur und Wachstum, Note: 1,0, Fachhochschule für Wirtschaft Berlin (Fachbereich Berufsakademie), Sprache: Deutsch, Abstract: "Ich wage mal eine Prognose: Es könnte so oder so ausgehen." (Ron Atkinson) Die Konjunkturprognosen der Wirtschaftsweisen waren in den ersten Jahrzehnten des Bestehens der Bundesrepublik Deutschland ziemlich zutreffend. Vor allem in Zeiten stabilen und gleichmäßigen Wachstums haben sie gute Ergebnisse geliefert. Inzwischen ist die Konjunkturentwicklung jedoch wesentlich dynamischer geworden, so dass insbesondere in konjunkturellen Umschwungphasen die Konjunkturprognosen erschwert werden. In letzter Zeit hätte man daher durchaus den Eindruck gewinnen können, dass die Aussage von Ron Atkinson auch auf die Konjunkturprognosen zutrifft. Dementsprechend mussten die Prognosen vor allem in der jüngsten Vergangenheit häufig im Nachhinein korrigiert werden. So haben beispielsweise die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute erst kürzlich in ihrem Herbstgutachten die Prognose des Bruttoinlandsproduktes für 2003 von 0,5% auf nun 0,0% gesenkt.1 Damit befindet sich die Bundesrepublik Deutschland inzwischen im dritten Jahr einer wirtschaftlichen Stagnation. Für 2004 ist zwar nach Ansicht der Wirtschaftsforschungsinstitute eine leichte Konjunkturerholung in Sicht, von dem vorhe rgesagten deutlichen Aufschwung kann aber keine Rede sein. Diese Unzuverlässigkeit der Konjunkturprognosen (vor allem im Bereich der konjunkturellen Wendepunkte) ist jedoch nicht ohne Folgen, denn die Vorhersagen stellen für das Handeln der Wirtschaftssubjekte, welches maßgeblich von der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung abhängig ist, eine wichtige Entscheidungsgrundlage dar. So bauen die Konsumausgaben der privaten Haushalte, die Investitionsausgaben der Unternehmen und insbesondere die Planung des Bundeshaushaltes auf solchen Prognosen auf. Fehlprognosen steigern daher die Gefahr von Fehlentsche idungen. Die Schwierigkeit der Konjunkturprognosen ist vor allem darin begründet, dass die wir tschaftliche Entwicklung nicht gleichmäßig verläuft, sondern in Wellenbewegungen: Einem Konjunkturaufschwung mit steigenden Wachstumsraten der wirtschaftlichen Leistung und zunehmender Beschäftigung folgt eine Konjunkturabschwächung mit geringeren Wachstumsraten oder sogar sinkender Produktion sowie stagnierender oder rückläufiger Beschäftigung. [...] 1 Vgl. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (2003), S. 20.
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