Die Literatur zu organisationalem Wandel konzentriert scih in der Regel auf fundamentale Änderungsereignisse im Lebenslauf einer Organisation. Dabei wird übersehen, dass Organisationen sich sehr oft in kleinen Schritten verändern, fundamentale Änderungen dagegen nur selten vorkommen. Die vorliegende Arbeit analysiert diese inkrementalen kontinuierlichen Veränderungen einer Organisation. Dies geschieht durch die Untersuchung der Veränderungen innerhalb eines organisatorischen Regelwerkes. Denn das Regelwerk in einer Organisation besteht zum einen aus den feinsten strukturellen Einheiten einer Organisation und unterliegt zum anderen häufig einer nahezu kontinuierlichen Veränderung. In vielen Organisationen wird nahezu ständig der Inhalt verschiedener Regeln geändert, einige Regeln werden unter bestimmten Umständen wieder abgeschafft und immer wieder werden neue Regeln in das Regelwerk eingeführt. Wenn man nun untersucht, unter welchen Bedingungen es zu Änderungen im organisatorischen Regelwerk kommt, dann kann man hiermit die kontinuierliche Veränderung der organisationalen Wissensbasis, also den kontinuierlichen Wandel der Organisation, aber auch den äußeren Prozess des organisatorischen Lernens nachzeichnen. Eines der wichtigsten Ergebnisse dieser Studie ist, dass durch die wiederholte Änderung einer Regel ihre Änderungswahrscheinlichkeit abnimmt. Dies ist von erheblicher Bedeutung, da ein positiver Effekt vorheriger Änderungen, der meist mit einem sich selbst verstärkenden Änderungsimpetus erklärt wird, zu den "Felsen in der Brandung" der Organisationswissenschaft gehört.
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