Magisterarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Methoden und Forschungslogik, Note: 1,75, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Kommunikationswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Die vorliegende Arbeit siedelt sich im Bereich der Rezeptionsforschung in der Kommunikationswissenschaft an. Die Rezeptionsforschung richtet bei der Betrachtung von Prozessen der Massenkommunikation ihren Blick vor allem auf die Rezipienten, die als aktiv handelnd angesehen werden. Aktiv ist der Rezipient einerseits hinsichtlich der Entscheidung, welchen Medienreizen er sich wie stark aussetzt, andererseits kann die Aktivität des Rezipienten auch in dem Sinne aufgefaßt werden, daß Medienrezeption an sich aktives soziales Handeln bedeutet. Diese Vorstellung geht davon aus, daß Medienrezeption für das soziale System und die Persönlichkeit der Rezipienten von Bedeutung ist und eine soziale Interaktion darstellt.(1) Eine Konsequenz dieser Betrachtung der Massenkommunikation ist die Erkenntnis, daß die Bedeutung, die durch Medieninhalte vermittelt wird, erst im Moment der Rezeption entstehen kann. Zwar lenken Medieninhalte die Art ihrer Interpretation, letztendlich konstruieren die Rezipienten durch ihre individuelle Art der Rezeption aber selbst die Bedeutung dieser Inhalte. So existieren auf der Seite der Rezipienten zahlreiche soziale, kulturelle und psychische Dispositionen, die spezifische Rezeptionsstile nach sich ziehen. Vor allem der Einfluß sozialer Dispositionen auf die Rezeption von Medieninhalten wurde in der rezipientenorientierten Forschung oftmals untersucht. In der Rezeptionsforschung besteht zwar Übereinstimmung hinsichtlich der Notwendigkeit, auch die Relevanz der psychischen Dispositionen zu erforschen, bisher liegen dazu jedoch nur wenige Untersuchungen vor. Die vorliegende Arbeit möchte die Bedeutung eines Persönlichkeits-merkmals – der Kontrollüberzeugung – in ihrer Wirkung auf die Rezeption von Medieninhalten untersuchen. Die Art der Kontroll-überzeugung reflektiert bei Individuen entweder das Gefühl, selbst Kontrolle ausüben und Ereignisse bewirken zu können, oder das Empfinden von außen (wie durch Glück oder Schicksal) beeinflußt zu werden. [...] _____ 1 Vgl. Will Teichert: ‘Fernsehen’ als soziales Handeln. Zur Situation der Rezipientenforschung: Ansätze und Kritik. In: Rundfunk und Fernsehen 20/4, 1972. S. 421.