Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik - Sport, Sportpädagogik, Note: 1,3, Universität des Saarlandes (Sportwissenschaftliches Institut ), Sprache: Deutsch, Abstract: Die heutige Umwelt ist eine Umwelt für Erwachsene mit Technisierung, Wohnungsenge, Mediatisierung, Verinselung natürlicher Umgebungen, Wandel der Familienstruktur und Verkehrserschließung (Rumpeltin & Schülert, 1997, S. 185). Aus diesem Grund „(…) findet das Stadtkind anstelle eines gewachsenen Lebensraumes einen Kulturschutzpark vor“ (Blumenthal, 1974, S. 11). Die Lebens- und Erfahrungsräume der Kinder werden immer mehr eingeengt und die sogenannte Straßenkindheit löst sich zunehmend auf. Hinzu kommen veränderte Lebensgewohnheiten der Erwachsenen: Das Mobilitäts- und Freizeitverhalten, die Konsum- und Medienorientierung werden von den Kindern übernommen und fördern Bewegungsarmut (Landessportbund Nordrhein-Westfalen, 2004, S. 10). Der zustande kommende Bewegungsmangel führt bei Kindern dazu, dass sich der Organismus in seiner Gesamtheit nicht entwickeln kann und für die motorische Entwicklung wichtige sensible Phasen vergehen, ohne dass eine notwendige Quantität und Qualität der Bewegungserfahrung gewährleistet ist (Dordel, 1997, S. 6). Somit belegen sportmedizinische Untersuchungen seit fast 30 Jahren eine alarmierend ansteigende Anzahl an Kindern mit motorischen Defiziten. Das Morbiditätsbild wird im Kindesalter immer mehr von Störungen bzw. Krankheiten geprägt. Haltungsschwächen, Körperwahrnehmungs-, Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen, Herzkreislaufschwächen, Übergewicht sowie psychomotorische Erkrankungen sind immer häufiger festzustellen. Auch Rückenschmerzen sind selbst im Kindesalter keine Seltenheit mehr (Weiß, Weiß, Stehle, Zimmer, Heck & Raab, 2004, S. 101). Darüber hinaus zeigt sich, dass in vielen Institutionen Bewegung als ein Risiko gilt, das vermieden werden muss, um Unfällen vorzubeugen. Dass aber gerade eine solche Beurteilung für erhöhte Unfallzahlen in Kindergärten und Schulen sorgt, da viele Unfälle erst durch Bewegungsdefizite hervorgerufen werden, ist mittlerweile durch diverse empirische Studien belegt worden (Kunz, 1995,