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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Hochschule Koblenz (ehem. FH Koblenz), Sprache: Deutsch, Abstract: Wir alle sind schon im Mutterleib einer ganz besonderen Beziehung unterworfen, der Beziehung zur Mutter. Für diese spezifische Beziehung wird auch der Begriff „Bindung“ oder im englischen „Attachement“ verwendet. Wir sprechen von der Mutter, aber auch dem Vater als den wichtigsten Bindungspersonen. Der neurobiologische Forscher Joachim Bauer schreibt, als er sich mit den Beziehungs- und Motivationssystemen unseres Gehirns beschäftigt: „Der…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Hochschule Koblenz (ehem. FH Koblenz), Sprache: Deutsch, Abstract: Wir alle sind schon im Mutterleib einer ganz besonderen Beziehung unterworfen, der Beziehung zur Mutter. Für diese spezifische Beziehung wird auch der Begriff „Bindung“ oder im englischen „Attachement“ verwendet. Wir sprechen von der Mutter, aber auch dem Vater als den wichtigsten Bindungspersonen. Der neurobiologische Forscher Joachim Bauer schreibt, als er sich mit den Beziehungs- und Motivationssystemen unseres Gehirns beschäftigt: „Der Mensch ist für gelingende Beziehungen konstruiert. Wir sind aus neurobiologischer Sicht auf soziale Resonanz und Kooperation angelegte Wesen. Kern aller menschlichen Motivation ist es, zwischenmenschliche Anerkennung, Wertschätzung, Zuwendung oder Zuneigung zu finden und zu geben.“ Der Verlust einer tragenden zwischenmenschlichen Beziehung kann zur Beeinträchtigung, gar zum Zusammenbruch des Motivationssystems führen und die Mobilmachung biologischer Stresssysteme zur Folge haben. Kurzfristig setzt meist ein Gefühl von Schmerz und Erregung ein verbunden mit Trauer und Angst bis hin zur Panik. Langfristig, falls ein Verlust nicht verkraftet wird, können depressive Störungen auftreten. Die Folgen von Beziehungsverlusten lassen sich nicht nur psychisch erkennen, sondern auch neurobiologisch darstellen. Die eingangs genannte Bindung, die früh im Leben beginnt, unsere Beziehungsgeflechte prägt, ein Leben lang bis in den Tod begleitet und schließlich in der Begleitung von Sterbenden sichtbar ist, soll in dieser Arbeit untersucht werden. Dabei wird auch auf die Rolle der Väter in dieser Problematik eingegangen. Die Bindungstheorie wurde durch den britischen Psychiater John C. Bowlby theoretisch begründet und in langjähriger Zusammenarbeit mit der Kanadierin Mary S. Ainsworth empirisch erhärtet. Den Anstoß zu seinem lebenslangen Forschungsprojekt erhielt Bowlby im England der Nachkriegszeit, als er als Kinderpsychiater Kontakt zu vielen Kindern hatte, die durch die Kriegswirren früh von ihren Eltern getrennt worden waren und zum Teil schwerwiegende Persönlichkeitsstörungen aufwiesen, für die sich zunächst keine befriedigende Erklärung finden ließ. Bowlby misstraute sowohl den physikalischen Erklärungsversuchen des Behaviorismus, für den sich jedes beobachtbare Verhalten in ein Reiz-Reaktionsschema einbauen lässt, wie auch den empirisch nicht verifizierbaren Hypothesen der Psychoanalyse.