Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen - Abteilung Paderborn, Veranstaltung: Soziale Arbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Inhalt, Form und Entwicklung der Gruppenpädagogik sind sehr stark von der Arbeit in den Jugendorganisationen geprägt. Diese Jugendbewegung, zu Ende des letzten und Anfang dieses Jahrhunderts, war eine Reaktion auf die derzeitige kapitalistische Arbeits- und Lebenssituation. Dies muss als wichtigster historischer Ausgangspunkt für die Entwicklung der Gruppenpädagogik angesehen werden. Alle Entwürfe und Versuche aus dieser Zeit hatten unter anderem zum Ziel, die sozialisierende Funktion der Gruppe systematisch-pädagogisch zu nutzen und auch neue Formen der Interaktion zu erproben. Dieser ersten Phase der Gruppenpädagogik kann eine gesellschaftspolitische Naivität nachgewiesen werden, da sie die sozialisierende Funktion der Gruppe vollkommen überbewerten. In den dreißiger Jahren beeinflussten die politischen und ökonomischen Lebensbedingungen die Entwicklung des gruppenpädagogischen Konzepts auch in den Vereinigten Staaten. Die Idee, die Gruppe als Medium der Erziehung zu nutzen wurde hier vor allem in der außerschulischen Jugendarbeit umgesetzt. Hieraus ergab sich, dass pädagogische Konzepte für die Aufgaben der Jugendorganisationen und Wohlfahrtsverbände entwickelt werden mussten. In den Vereinigten Staaten wurde dadurch ein verstärkter Druck auf die Formalisierung der pädagogischen Arbeit mit und in Gruppen ausgeübt. Hier entsteht nun ein historischer Berührungspunkt bei der Entwicklung der Gruppenpädagogik und des gruppendynamischen Konzepts, da die gruppenpädagogischen Aktivitäten als ein Konzept der Sozialarbeit weiterentwickelt wurden in denen zunehmend Erkenntnisse der Sozialwissenschaften einflossen. In dem „Social Groupwork“ (der amerikanischen Ausprägung der gruppenpädagogischen Arbeit) wurde die „pädagogische“ Perspektive der Gruppenarbeit weitgehend zweitrangig. Ca. 1960 reduzierte sich dann der Anspruch hinsichtlich des politisch normativen Stellenwertes der Gruppenpädagogik. Der Schwerpunkt entwickelte sich eher zu der technologischen Perfektion einer Methode für sozialpädagogische Gruppeniniativen. Heute ist in der sozialpädagogischen Praxis kaum eine Differenzierung von Gruppenpädagogik und Gruppendynamik zu finden, die Übergänge der Konzepte dieser zwei Richtungen sind fließend.