In den letzten Jahren haben Kommunen vermehrt Aufgabenbereiche in kommunale Beteiligungen ausgegliedert oder gänzlich Privatisierungen vorgenommen. Durch die Verselbständigung von Verwaltungseinheiten haben sich Kommunen so verhalten, als wäre mit der Delegation von Aufgaben auch jegliche Verantwortung für diese abgegeben worden. Durch die Ausgliederung von Aufgaben auf öffentliche Unternehmen hat sich im kommunalen Bereich ein konzernähnliches Gebilde entwickelt, das als "Konzern Kommune" bezeichnet wird. Bei der Steuerung dieses Konzerns gibt es in der Praxis große Defizite. Obwohl die Steuerungsintensität von kleinen zu großen Kommunen zunimmt, erreicht diese nicht die Intensität der Privatwirtschaft. Im öffentlichen Bereich herrscht nicht das klassische Ziel der Gewinnmaximierung wie in der Privatwirtschaft vor, hier haben Sach- und Sozialziel wie Daseinsvorsorge und Wohlstandssicherung Vorrang. In diesem Buch soll aufgezeigt werden, mit welchen Instrumenten das Beteiligungscontrolling dazu beitragen kann, ein Planungs-, Kontroll- und Steuerungssystem aufzubauen, damit die Unternehmen dem öffentlichen Zweck dienen. Das Beteiligungscontrolling bildet hier eine Art Nahtstelle zwischen dem politisch-administrativem System und den öffentlichen Unternehmen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Instrumente Balanced-Scorecard, Beteiligungsbericht, Public Corporate Governance Kodex und die Steuerungsmöglichkeiten durch den kommunalen Konzernabschluss gelegt. Dabei wird vornehmlich auf die Besonderheiten eingegangen, die beim Einsatz dieser Instrumente im kommunalen Bereich zu beachten sind. Neben diesen Schwerpunkten werden weitere Instrumente des strategischen und operativen Beteiligungscontrollings beschrieben.
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