Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Beschaffung, Produktion, Logistik, Note: 1,0, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Wirtschaftstheorie und Operations Research), Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der Beschaffung von Material für die Produktion und der Verteilung von Gütern an den Konsumenten durchlaufen Rohstoffe, Halbfertigwaren und Fertigwaren eine ganze Reihe von Stationen in einem logistischen Netzwerk. Die Planung und Kontrolle von Vorgängen - also die Abläufe zur Produktion, Lagerung, und Verteilung über die ganze Supply Chain (SC) – bilden einen der Kernpunkte des Supply Chain Management. Auf der operativen Planungsebene spielt das Master Planning (MP) eine entscheidende Rolle. Es ist dafür verantwortlich, Angebot und Nachfrage über den Planungshorizont aneinander abzugleichen und Vorgänge und Abläufe sinnvoll in die SC einzugliedern. Um diesen Ansatz umzusetzen, ist es am zweckmäßigsten, eine zentrale Planungsebene einzurichten. In der Realität ist jedoch die Verwirklichung eines zentralen Master Plannings schwer zu realisieren, da teilnehmende organisatorische Einheiten einen hohen Grad an Vernetzung aufweisen müssen. Darüber hinaus wird das Master Planning getrennt für jede Planungsdomäne durchgeführt und basiert auf lokal empirischen Nachfragemustern. Das wiederum führt zu suboptimalen Ergebnissen und resultiert letztendlich in unnötig eingerichteten Lagerbestandspuffern oder häufigen Plankorrekturen. Aus diesem Grund beschäftigt sich diese Arbeit mit der Frage, inwieweit sich ein Abnehmer und ein Lieferant durch iterative Aushandlungen neu koordinieren können, um somit zu einem global besseren Ergebnis finden zu können. Dabei werden durch kollaborative Planung auf eine Planungsdomäne beschränkte MPs miteinander verknüpft. Die Annahme in diesem Ansatz ist, für planungsebenenspezifische MPs mathematische Programmierungsmodelle zu verwenden. Dabei ist der nachzugehende Ansatz, Nachfragevorschläge des Abnehmers und Angebotsvorschläge des Lieferanten untereinander iterativ auszutauschen. Dabei analysiert das Gegenüber das Angebot und gibt nach einem internen Optimierungsdurchgang einen Gegenvorschlag, der vom vorigen Original in einigen Punkten abweicht. Dieser Prozess, der einem Verhandlungsvorgang sehr ähnlich ist, verbessert schließlich die SC und führt zu einem globalen Rückgang der Kosten, obwohl keine zentrale Planungseinheit existiert und nur kleinstmögliche Pakete an Informationen zwischen den Planungsdomänen ausgetauscht werden.