Tagtäglich werden von Menschen zahlreiche simple und komplexe Entscheidungen getroffen, sei es bei der Wahl eines Duschgels oder einer Wohnung. Dabei kann zum Finden der optimalen Entscheidung einerseits sehr rational vorgegangen werden, indem alle Aspekte hinsichtlich Pro- und Contraargumenten abgewogen werden und intensiv gegrübelt wird. Andererseits besteht die Möglichkeit, auf sein Bauchgefühl zu hören und unbewusst, z.B. erst nach einer gewissen Zeit der Ablenkung, zu entscheiden. Auch mit zunehmendem Alter stehen Individuen vor der Aufgabe, sich mit Entscheidungsoptionen simpler oder komplexer Natur zu befassen - auch wenn hier statt des Duschgels eher die Haftcreme oder finanzielle Aspekte im Fokus stehen. Die vorliegende Studie widmet sich dem Thema der Entscheidungsfindung unter Berücksichtigung des Komplexitätsgrades einer Entscheidungsaufgabe und der dabei angewandten Art des Denkens. Letztere bezieht sich auf direkte Entscheidungen ohne weiteres Nachdenken, bewusste Denkprozesse mit ausgeprägtem Abwägen zwischen den Alternativen sowie unbewusste Denkvorgänge, bei denen nach einer Phase der Ablenkung die Entscheidung erfolgt. Es wurde vermutet, dass ältere Leute, aufgrund zunehmend schlechterer kognitiver Fähigkeiten, ein einheitlicheres Entscheidungsverhalten aufzeigen, unabhängig vom Komplexitätsgrad und der Art des Denkens der zugrunde liegenden Entscheidungsaufgabe. Zur Überprüfung dieser Annahmen wurde ein Experiment mit sechs Versuchsbedingungen (Denkart x Komplexitätsgrad der Entscheidungsaufgabe) unter Berücksichtigung des Alters durchgeführt.
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