Was ist Heimat und wie lässt man die Provinz hinter sich, davon erzählt Sabine Rennefanz voller Ironie und Melancholie.
Kathleen hat es geschafft. Sie ist erfolgreich, redegewandt, attraktiv. Seit Jahren lebt sie als Grafikerin in London. Woher sie kommt, hat sie hinter sich gelassen. Zumindest glaubt sie das. Doch die Besuche bei ihrer Mutter im brandenburgischen Kosakenberg konfrontieren sie mit einer Welt, der sie in den neunziger Jahren zu entkommen versuchte und die nun eine ungeahnte Kraft entfaltet. Mit starken Bildern führt Sabine Rennefanz in ein Dorf im Osten des Landes, in dem fast nur Männer geblieben sind und die wenigen Frauen, die nicht das Weite gesucht haben, mit Eiern handeln, von der Liebe träumen und über die reden, die weggegangen sind.
»Sabine Rennefanz erzählt davon, wie es ist, wenn man auf der Reise zwischen alter und neuer Heimat sich selbst nicht nur findet, sondern sich auch verlorengeht. Ein sehr berührendes, kluges und nachdenklich machendes Buch.« Jenny Erpenbeck.
Kathleen hat es geschafft. Sie ist erfolgreich, redegewandt, attraktiv. Seit Jahren lebt sie als Grafikerin in London. Woher sie kommt, hat sie hinter sich gelassen. Zumindest glaubt sie das. Doch die Besuche bei ihrer Mutter im brandenburgischen Kosakenberg konfrontieren sie mit einer Welt, der sie in den neunziger Jahren zu entkommen versuchte und die nun eine ungeahnte Kraft entfaltet. Mit starken Bildern führt Sabine Rennefanz in ein Dorf im Osten des Landes, in dem fast nur Männer geblieben sind und die wenigen Frauen, die nicht das Weite gesucht haben, mit Eiern handeln, von der Liebe träumen und über die reden, die weggegangen sind.
»Sabine Rennefanz erzählt davon, wie es ist, wenn man auf der Reise zwischen alter und neuer Heimat sich selbst nicht nur findet, sondern sich auch verlorengeht. Ein sehr berührendes, kluges und nachdenklich machendes Buch.« Jenny Erpenbeck.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Sabine Rennefanz' Protagonistin Kathleen ist nicht gerade eine Sympathieträgerin, geschweige denn Heldin, und ihre Geschichte alles andere als neu: Eine Frau aus Brandenburg sucht nach der Wende im Westen nach dem besseren Leben, und findet es auch - in gewisser Weise, relativ betrachtet. Und dennoch liest Rezensentin Liane von Billerbeck "Kosakenberg" mit Gewinn. Denn die Autorin erzählt darin mehr als diese "sattsam bekannte Geschichte". Es sind die Relationen, die den Roman so interessant machen - die Verbindung zur daheim gebliebenen Mutter, die seltsam zwiespältige Beziehung zur Freundin Nadine, das Verhältnis zum Dorf, in dem Kathleen aufgewachsen ist und mehr noch: zu den Veränderungen, die sich dort in ihrer Abwesenheit vollziehen. Rennefanz schildert diese Relationen auf eindrückliche, teils "minutiöse" Weise in zehn nur vermeintlich "kleinen" Geschichten von verschiedenen Besuchen in der Heimat. Jedes Mal hat sich irgendetwas verändert, jedes Mal ist man als Leserin "live" dabei, schreibt die Rezensentin: So spürt sie die Skepsis der Dorfbewohner und -bewohnerinnen, die Abwehr der Protagonsitin gegen all das allzu Vertraute, aber auch jenes seltsame Zerren, die Stricke, die einen an die Heimat binden, unweigerlich. Wie schwierig es ist, diese Heimat hinter sich zu lassen - davon erzählt Sabine Rennefanz, - und von nichts geringerem.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Mit eindrücklichen Bildern und voller Melancholie schreibt Sabine Rennefanz von einem inneren Konflikt, den wohl viele Menschen kennen...« SR 2 Kulturradio 20240605