Seit geraumer Zeit besteht in Theorie und Praxis Unzufriedenheit darüber, daß in der Kostenrechnungsliteratur der letzten dreißig Jahre Verfahren der Teilkostenrechnung dominieren. Die Praxis aber hält zum großen Teil an Systemen der Vollkostenrechnung fest. In der vorliegenden Arbeit wird die These vertreten, daß für diese sog. Theorie-Praxis-Lücke auch Mängel in der Theorie verantwortlich sind. Im einzelnen wird gezeigt, daß sich die Beurteilung von Systemen der Voll- und Teilkostenrechnung beim Übergang von einer sicheren auf eine unsichere Welt sowie beim Übergang von einem zentralistischen Unternehmen mit nur einem Entscheider und vollkommener Information auf ein Unternehmen mit dezentraler Organisationsstruktur und Informationsasymmetrie grundlegend ändern kann. Ferner wird dargelegt, welche Rolle in diesem Kontext konkrete Zurechnungsverfahren - wie z.B. das Durchschnitts- und Tragfähigkeitsprinzip - spielen können. Dabei ergeben sich auch Konsequenzen für die Kostenrechnung und die Kostenrechnungstheorie, beispielsweise für die Interpretation des Verursachungsprinzips.
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