Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Erwachsenenbildung, Note: 1,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg (Inst. für Erwachsenenbildung), Veranstaltung: Erwachsenenbildung im Nationalsozialismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Erwachsenenbildung im Nationalsozialismus ist gekennzeichnet durch viele so genannte „weiße Flecken“. Sei es durch die Kriegseinwirkungen, in denen viele Aufzeichnungen verloren gingen, die umstrittene Erwachsenenbildung innerhalb der NSDAP an sich oder die wenige wissenschaftliche Argumentation. Olbrich (2001) charakterisiert das Verhältnis von Pädagogik und Nationalsozialismus als ambivalent und unterstreicht das Argument von Feidel-Mertz (2009), dass der wissenschaftliche Diskurs zu diesem Themengebiet keinerlei Einheitlichkeit entspricht. Das Verhältnis von Pädagogen und Erwachsenenbildnern reichte vom eifrigen Engagement bis hin zum Ansatz von Widerspruch gegen das bestehende System (vgl. Olbrich u.a. 2001, S.267). Trotz der Ambivalenzen im Bereich der Erwachsenenbildung wird die nachstehende Arbeit eine Institution betrachten, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Freizeit in Verbindung mit Erwachsenenbildung für die deutsche Bevölkerung zu gestalten – die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“. In den nachstehenden Kapiteln soll eine Antwort auf diese Hypothese gegeben werden. Diese werden sich primär mit den allgemeinen Vorstellungen der nationalsozialistischen Ideologie, der KdF, ihrer institutionellen Einordnung und den theoretischen Grundlagen beschäftigen, mit dem Ziel zu klären, ob, inwiefern, mit welchen Mitteln sowie mit welchem Ergebnis diese Institution pädagogische Erwachsenenbildung durchgeführt haben. Diesbezüglich wird zunächst KdF in ihrem Entstehen, ihren Grundlagen und Zielen untersucht, um darauf aufbauend ihre theoretischen Vorstellungen im Sinne der Nationalsozialisten erläutern und anhand heutiger Perspektiven bewerten zu können. Fragestellungen sind weiter, ob KdF wirklich nur das Freizeitangebot gestaltete oder ob dahinter auch eine Überwachungs- und Gleichschaltungsfunktion integriert war - ganz nach den ideologischen Grundsätzen der NSDAP. Weiterhin soll die Frage nach der andragogischen Arbeit im Charakter einer Volksgemeinschaft, Machtsicherung und Indoktrination der Bevölkerung im Fokus der Betrachtung stehen.