Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Im folgenden soll die medizin-historische Situation in der Büchner Texte wie Woyzeck und Lenz schreibt erläutert werden. Krankheiten besitzen in der Literatur und Realität epochentypischen Charakter, sind also zugleich Diagnose ihrer Zeit. Neue Beobachtungen und Theorien der Geisteskrankheit werden aufgegriffen, individuelle Situationen des Kranken und soziale Hintergründe seines Krankseins und der Therapie ergänzen und verdrängen in der Neuzeit religiöse und mystische Ableitungen. Die literarische Produktion Büchners fällt in eine Epoche des sich anbahnenden Umschwungs. Medizin und Philosophie verflechten sich und allmählich kommt es zum Erkennen der Schwäche der Vernunft und damit der Macht der Natur. Dabei möchte ich herausstellen, wie insbesondere die deutschen Mediziner an herkömmlichen Modellen festhalten und den Weg zu neuem Erkenntnisgewinn versperren. Ziel soll es weiter sein, aufzuzeigen, wie Büchner sich hinsichtlich des Diskurses um Geisteskrankheit und Triebnatur von seinen Zeitgenossen abgrenzt und damit psychologische Phänomene und Erklärungen antizipiert. Grundlage dafür sind seine Werke Woyzeck und Lenz. Außerdem soll Büchner in seiner Rolle als Medizinstudent und sein Menschenbild fokussiert werden.
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