Eine humorvolle und unterhaltsame Reise in die 50er Jahre
Worum geht es? Shirley Jackson schreibt über ihre Erfahrung und ihren herrlich chaotischen Alltag als Ehefrau und Mutter von vier Kindern. Sie schlägt sich mit dem baufälligen Herrenhaus in einer Kleinstadt in Vermont herum, einem
Ehemann, der Literaturkritiker und eher Randfigur ist und mit den Kindern erst zu tun haben möchte, wenn…mehrEine humorvolle und unterhaltsame Reise in die 50er Jahre
Worum geht es? Shirley Jackson schreibt über ihre Erfahrung und ihren herrlich chaotischen Alltag als Ehefrau und Mutter von vier Kindern. Sie schlägt sich mit dem baufälligen Herrenhaus in einer Kleinstadt in Vermont herum, einem Ehemann, der Literaturkritiker und eher Randfigur ist und mit den Kindern erst zu tun haben möchte, wenn sie älter sind (und gar nichts mit dem Haushalt) und den ganz alltäglichen Dingen wie liegengebliebene Autos
Dazu muss man wissen, dass die Geschichten erstmals als Kolumne einer Frauenzeitschrift erschienen sind. Das Buch „Krawall und Kekse“, das diese Episoden aneinanderreiht, erschien erstmals 1953. Hierin liegt auch ein kleiner Kritikpunkt: manchmal hätte ich mir mehr Zusammenhang einzelner Geschichten gewünscht, mehr ein fließendes Buch als episodenhafte Texte.
Die Erlebnisse und Eigenheiten der Kinder werden auf so eine herrlich verrückte Weise beschrieben, dass man nur schmunzeln kann. Die Dialoge sind spritzig und machen vor allem aufgrund der wunderbar unterhaltsamen trockenen Art Shirleys viel Freude. Aus heutiger Sicht möchte man sie aufgrund ihrer stoischen und ertragenden Art manchmal schütteln, auf der anderen Seite verdient gerade das Respekt. Shirley als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Großartig, wie die Autorin schon zu dieser Zeit ihre Sicht und Kritik an der Rollenverteilung und den gesellschaftlichen Normen und Anforderungen eingebracht hat. Erschreckend, wie die Rolle der Frau vor noch gar nicht allzu langer Zeit aussah. Erschreckend ist auch, wie viel davon sich noch bis heute durchzieht. Schön ist es allerdings zu sehen, dass sich doch schon so viel getan hat. Es gibt noch immer viel zu tun, aber wir sind schon weit gekommen.
Shirley Jackson hat es geschafft, ihre Kritik an der damaligen Rollenverteilung und gesellschaftlichen Anforderungen an Frauen und Mütter ohne Vorschlaghammer zu kritisieren, sondern unterschwellig auf ihre ganz eigene humorvolle Art und Weise. Beeindruckend, wenn man bedenkt, wann das Buch erstmals erschien. Ich habe mich insgesamt gut unterhalten gefühlt, was vor allem am Talent der Autorin liegt, das ganz alltägliche Chaos humorvoll und authentisch zu beschreiben.