Wie in einer Novelle üblich ist etwas Unerhörtes geschehen. Mehrere Menschen sind ermordet worden. Und schuld daran sind faschistische Gedanken von der Ungleichheit der Menschen. Über solche Taten darf kein Gras des Vergessens wachsen. Niemals. Zugleich befasst sich das heute ausgewählte Buch auch mit einem Stück DDR-Geschichte, die manchmal seltsame Weg ging. Auch ein gewisser Stalin und Lotte Ulbricht kommen in der Handlung vor. Sowie ein hoher Orden und ein merkwürdiger Hundename. Da klettert ein Mann von Zeit zu Zeit auf die Milchrampe eines kleinen Dorfes und hält wütende Reden. Angeblich ist er ein Irrer. Nicht normal. Weil er nicht verstehen kann, dass da ein Wehrloser erschossen wurde und seinem Mörder nichts geschehen ist. Niemals. Weder damals noch später noch jetzt, wo er geehrt und dekoriert wird. Aber der ist ein Mörder, sagt der Mann, ihr alle seid Mörder. Du bist verrückt, sagen die Leute. Der Mann fertigt dem Erschossenen ein Holzkreuz. Stellt es auf unter den Birken am Waldrand. Erneuert es mehrmals, denn es wird mehrmals entfernt. Später besucht er es, mit seinem Hund Churchill am Bindfaden, schmückt es mit frischen Blumen. Der ist verrückt, sagen die Leute immer noch. Wer den Irrsinn der Welt nicht versteht, muss wohl verrückt sein. Letztendlich ist Gras über ihn und das Kreuz am Waldrand gewachsen. Gras des Vergessens.
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